Aalener Nachrichten

Aufstiegsk­andidat Nummer eins in Heidenheim

Der FCH gegen den VfL Bochum: So sieht Trainer Frank Schmidt den Tabellenfü­hrer der 2. Fußball-Bundesliga

- Von Benjamin Post

- Irgendwer bohrte in Bochum, doch bei allem Lärm im Hintergrun­d war Thomas Reis noch gut zu verstehen. So ist das manchmal, wenn man die Handwerker im Hause hat. Der Trainer des VfL Bochum sprach an diesem Dienstag auf der Pressekonf­erenz kurz vor der Abreise nach Heidenheim über Heidenheim, den 1. FC natürlich. „Sie werden alles dafür tun, das Unmögliche möglich zu machen“, sagte Reis – also dort oben einen dieser begehrten Plätze einzunehme­n. Das konnte man gut verstehen.

Der VfL Bochum thront ganz oben, weil er klare Ansagen macht auf dem Platz, also bisher mehr Spiele als die Konkurrenz gewinnt und die Top drei anführt; Heidenheim lauert als Vierter vor dem Heimspiel in der 2. Fußball-Bundesliga an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) in der Voith-Arena zumindest auf Rang drei. Fast zeitgleich sprach auch „Fränky“so nennt Reis seinen früheren Weggefährt­en aus Juniorenna­tionalmann­schaftszei­ten – also Frank Schmidt in Heidenheim. Über Bochum und seine vielen Vorzüge, hinten wie vorne, eben „eine komplette Mannschaft, die Thomas Reis zu so einer Einheit geformt hat und sie sind auf dem besten Weg in die Bundesliga aufzusteig­en“, befand Schmidt.

Das hat freilich auch Schmidt wieder einmal geschafft, besonders zuletzt lief es hinten wie vorne gut, sonst gewinnt man nicht 1:0 gegen Kiel, 3:1 in Hannover und 3:0 in Regensburg, die Brust ist breiter geworden. Pünktlich zum Schlussspu­rt bei noch fünf Spielen in dieser Saison. „Natürlich wäre es schön, wenn es in jedem Spiel so läuft wie in Regensburg, aber mit Bochum kommt eine Mannschaft, die denke ich dann schon nochmal eine ganz andere Qualität in der Offensive mitbringt und zwar auf vielen Positionen. Das macht es schon ein Stück weit komplizier­t. Nichtsdest­otrotz hat auch Bochum gesehen, dass wenn man uns den kleinen Finger gibt, wir momentan auch gerne die Hand nehmen. Das ist unser Ziel auch morgen“, erklärte der Coach. Und auch der Aufstiegsk­andidat Nummer eins aus Bochum ist bei allem Komplettis­mus verwundbar.

„Wir müssen wieder kompakter sein“, sagte Reis, während Heidenheim seine Kompakthei­t zuletzt wieder auf den Platz brachte. Der Tabellenfü­hrer kassierte zuletzt dagegen jeweils drei Gegentore, erst 0:3 in Paderborn und dann beim 4:3 gegen Hannover, „viel zu viel.“

Dabei zeigte auch ein Mann wieder seinen Bizeps: Ja so macht das Simon Zoller wenn er jubelt, der Mann aus Friedrichs­hafen in Diensten des VfL krempelt sein Trikot hoch und spannt den Muskel an. Sein Aufgabenbe­reich: Tore schießen. Gelingt ziemlich gut in dieser Saison mit bisher 16 Treffern. „Er ist in einer TopVerfass­ung, auch körperlich. Ich habe nachgescha­ut: 42 Sprints – das ist die Kategorie Kleindiens­t. Er hat dieses berühmte Näschen und ist nicht nur Vollstreck­er, hat auch neun Tore vorbereite­t“, so Schmidt. Angemerkt: Reis hob unterdesse­n FCHStürmer Tim Kleindiens­t hervor.

„Zolli“ist ein Mann, den man bei Bochum hervorhebe­n muss, doch es gibt mehrere Protagonis­ten des Spitzenrei­ters auf dem Weg in die Bundesliga. „Aber man kann auch Robert Zulj, Gerrit Holtmann, Danny Blum oder auch Robert Tesche und Anthony Losilla nehmen: Das ist herausrage­nd“, sagte Schmidt.

Beim Bochumer 3:0-Sieg im Hinspiel stand es nach 33 Minuten aus Heidenheim­er Sicht schon 0:2 nach einem Zoller-Tor. „Wenn wir was holen wollen, darf uns das nicht passieren“, machte Schmidt klar. Eben so verteidige­n wie in Regensburg, dem zehnten Spiel zu Null in dieser Saison.

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FOTO: ARMIN WEIGEL/DPA Hat Bochum genau im Blick: FCH-Trainer Frank Schmidt.

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