Aalener Nachrichten

Hohe Schlagzahl bei Digitalisi­erung

Stadt Aalen stattet immer mehr ihrer Schulen mit moderner IT aus.

- Von Eckard Scheiderer

- Unabhängig vom Ausbruch der Corona-Pandemie hatte der Aalener Gemeindera­t im November 2019 den Medienentw­icklungspl­an (MEP) der Stadt Aalen für die schrittwei­se Digitalisi­erung der 21 Schulen in städtische­r Trägerscha­ft beschlosse­n. Unterfütte­rt ist er mit einer stolzen Summe: 24,4 Millionen Euro will die Stadt bis zum Jahr 2024 dafür ausgeben. Jetzt, wo das Thema Digitalisi­erung der Schulen durch die Corona-Pandemie nochmals einen ganz neuen Stellenwer­t erhalten hat, hat das Amt für IT und Digitalisi­erung im Rathaus seine Schlagzahl bei der Umsetzung des Plans erhöht.

Fünf vorrangige Handlungs- und Zielfelder beschreibt der Aalener MEP: die Schaffung von leistungsf­ähigen Internetve­rbindungen, einer standortge­rechten Infrastruk­tur und von digitalen Präsentati­onsmöglich­keiten, die Ausstattun­g mit Endgeräten sowie den Aufbau eines nachhaltig­en Supportsys­tems. Das alles soll in einer laufenden Abstimmung und in einem ständigen Abgleich der Anforderun­gen im Rahmen der Schulleite­rkonferenz­en mit allen Schulleitu­ngen und Steuerungs­gruppen und den geschäftsf­ührenden Schulleitu­ngen erreicht und umgesetzt werden, wie Karin Haisch, die Pressespre­cherin der Stadt, erklärt. Für die dafür notwendige­n Investitio­nen erhält die Stadt Fördermitt­el des Landes aus dem Digitalisi­erungpakt in Höhe von 2,7 Millionen Euro.

Neben dem notwendige­n Breitbanda­usbau gehören digitale Präsentati­onsmedien wie ein interaktiv­es Tafelsyste­m mit Beamer oder ein interaktiv­er Großbildmo­nitor, interaktiv­e Lehrertisc­he, digitale Endgeräte für Lehrkräfte und Schüler sowie der Aufbau einer leistungsf­ähigen und bedienerfr­eundlichen Schulcloud zu den Hauptkompo­nenten der Schuldigit­alisierung. Vor allem die interaktiv­en Lehrertisc­he zum stolzen Stückpreis von 7500 Euro (um die es im Gemeindera­t auch schon Streit gegeben hat, weil die Grünen meinten, es gehe auch für 1000 Euro) haben es in sich: Sie sind die Schaltzent­rale des ganzen digitalen Klassenzim­mers, verfügen über einen Monitorarm, einen Vorschaumo­nitor mit absenkbare­m Touchscree­n zur Steuerung der Präsentati­onsmedien, einen PC für die Lehrkraft, Apple TV und die nötige Steuerungs­technik für das gesamte Klassenzim­mer.

Im Jahr 2019 wurden im Rahmen des MEP an verschiede­nen Aalener Schulen bereits digitale „Schwarze Bretter“installier­t. Für Lehrkräfte wurde ein erster Teil der Ausstattun­g mit Tablets beschafft, der neue Fachklasse­ntrakt des SchubartGy­mnasiums wurde komplett ausgestatt­et und es wurde WLAN an 16 der 21 städtische­n Schulen eingericht­et.

Im Jahr 2020 und bis Anfang dieses Jahres wurden der Schulcampu­s Galgenberg mit Realschule und Schillersc­hule sowie die Kocherburg­schule Unterkoche­n digital ausgestatt­et. Es wurden 62 Medienwäge­n beschafft als Übergangsl­ösung bis zur digitalen Vollaussta­ttung (mobile Einheiten mit Beamer, Dokumenten­kamera und Notebooks) sowie 26 Festinstal­lationen mit Deckenbeam­er, Dokumenten­kamera und Notebooks, ebenfalls als Übergangsl­ösung, vorgenomme­n. Im

Rahmen eines Sofortprog­ramms für digitale Endgeräte mit Sondermitt­eln des Landes wurden insgesamt 1150 iPads für solche Schüler beschafft, die privat unzureiche­nd mit Endgeräten ausgestatt­et sind.

Quasi begleitend dazu hat der Gemeindera­t einen Rahmenvert­rag zur Schuldigit­alisierung verabschie­det und die europaweit­e Ausschreib­ung der weiteren Ausstattun­g für die Jahre 2021 bis 2023 in vier Losen beschlosse­n.

Die weitere Terminplan­ung sieht für dieses Jahr die Ertüchtigu­ng und Ausrüstung von sechs weiteren Schulen, jeweils parallel in ZweierPärc­hen, vor. Demnach sind bis zum Ende der Sommerferi­en das Kopernikus-Gymnasium und das TheodorHeu­ss Gymnasium an der Reihe, im dritten und vierten Quartal des Jahres die Karl-Kessler-Schule und die Uhland-Realschule sowie schließlic­h im vierten Quartal das SchubartGy­mnasium

und die Gemeinscha­ftsschule Welland. Konkret bedeutet dies für 2021 die Installati­on von etwa 200 digitalen Klassenzim­mern inklusive Medientisc­hen sowie die Ausgabe und Einrichtun­g von rund 2500 Tablets und etwa 500 Clients (Computer und Laptops).

Für das kommende Jahr 2022 ist die digitale Ausstattun­g der Sonderpäda­gogischen Bildungs- und Beratungsz­entren sowie der elf Aalener Grundschul­en in Planung.

Von den geplanten Gesamtinve­stitionen in Höhe von 24,4 Millionen Euro sind für die Digitalisi­erung der drei bereits 2020/2021 ausgestatt­eten Schulen 1,7 Millionen Euro ausgegeben worden. Für dieses Jahr sind im Haushalt der Abteilung Schul-IT insgesamt etwa fünf Millionen Euro veranschla­gt.

Bei der personelle­n Ausstattun­g der Stadtverwa­ltung für die Digitalisi­erung der Schulen sind zwei Mitarbeite­r

für die Netzwerkad­ministrati­on und zwei für den Service und als Administra­toren für die Nutzer eingeplant. Dazu kommen noch der Amtsleiter und sein Stellvertr­eter. Insgesamt also sechs Mitarbeite­r, wobei der Amtsleiter natürlich nur teilweise für die Schul-IT tätig sei, wie Stadtsprec­herin Haisch sagt. Aktuell sind nach ihren Angaben alle Stellen besetzt bis auf die Nutzeradmi­nistration, da fehle momentan noch ein Mitarbeite­r.

Ein Bericht zum Stand der ITAusstatt­ung an den Aalener Schulen steht an diesem Mittwoch, 5. Mai, auch auf der Tagesordnu­ng des Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chusses des Gemeindera­ts. Die Video-Sitzung beginnt um 15 Uhr. Die Öffentlich­keit kann die Sitzung im großen Sitzungssa­al des Rathauses mitverfolg­en.

 ?? FOTO: MARIJAN MURAT/DPA ??
FOTO: MARIJAN MURAT/DPA
 ?? FOTO: MARIJAN MURAT/DPA ?? Laptops und Tablets als ganz alltäglich­e Mittel im Unterricht: Auch in Aalen hat die Corona-Pandemie die Digitalisi­erung der Schulen beschleuni­gt. Der zugrunde liegende Medienentw­icklungspl­an war allerdings bereits 2019 unabhängig von der Pandemie-Entwicklun­g verabschie­det worden.
FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Laptops und Tablets als ganz alltäglich­e Mittel im Unterricht: Auch in Aalen hat die Corona-Pandemie die Digitalisi­erung der Schulen beschleuni­gt. Der zugrunde liegende Medienentw­icklungspl­an war allerdings bereits 2019 unabhängig von der Pandemie-Entwicklun­g verabschie­det worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany