Der VfR Aalen visiert 50 Punkte an
Nach dem geglückten Klassenerhalt müssen andere Ziele her.
AALEN/FRANKFURT - Während die Bässe in der Kabine im Bauch der Arena des FSV Frankfurt am vergangenen Samstag wummerten, hat der Cheftrainer Uwe Wolf die verbale Handbremse in Sachen Feierei und Zufriedenheit angezogen. Der 2:0Sieg, der rechnerische Klassenerhalt und damit das Minimalziel, sind dem Fußballlehrer nicht genug. Es gebe nichts zu feiern, gab er gegenüber den Journalisten zum Besten. Sieben Spiele liegen noch vor dem VfR Aalen und damit „21 Punkte“. Von denen würde Wolf nur allzu gerne noch ein paar einsammeln. Nächste Gelegenheit dazu ist an diesem Dienstag (19 Uhr) in der heimischen Ostalb Arena. Gegner ist dann der FC-Astoria Walldorf.
Die ganz große Spannung wird nicht mehr aufkommen. Tabellarisch kann der VfR Aalen allerdings noch einen Sprung machen. Die 50 sei das Ziel, ließ Daniel Bernhardt noch einmal wissen. „Wir wollen diese holen. Da will sich keiner etwas nachsagen lassen“, stellt der Kapitän klar. Da fehlen dem Team von der Ostalb also noch fünf Zähler. Mit einer solchen Leistung wie gegen Frankfurt könnten es am späten Dienstagabend nur noch zwei Punkte auf eben jene Marke sein.
Befreit spielten sie auf beim Tabellensechsten, der neben „Personalproblemen“eben auch noch das Pokalspiel gegen Eintracht Stadtallendorf (2:1-Sieg) samt Einzug ins Pokal-Halbfinale im Hessenpokal in den Beinen hatte. Es wirkte allerdings dann doch eher wie ein dünner Erklärungsversuch, zu dem der Trainer des FSV, Thomas Brendel ansetzte und versuchte, die schwache Leistung seiner Elf im heimischen Stadion zu erklären. „Die Mannschaft hat alles probiert, aber sie ist eben am Limit angekommen“, sagte Brendel nach der 0:2-Pleite.
Eben jenes Limit haben die Aalener bislang eher selten erreicht in dieser Saison. Es müsste also noch Benzin im Tank sein für die kommenden Aufgaben. Das Restprogramm bietet dem VfR noch Duelle gegen ehemalige Konkurrenten im Abstiegskampf. Nach der Partie gegen Walldorf wartet am kommenden Samstag das Duell gegen den FK Pirmasens (40 Punkte). „Mit Sicherheit hat uns das etwas den Druck genommen“, sagt VfR-Wirbler Mark Müller nach der Partie auf die Frage, ob die Oberliga-Entscheidung eine Auswirkung auf das Spiel der Aalener hatte. Zweifel am Erreichen des Minimalziels hatte Müller inde aber nie. „Wir sind eine gute Mannschaft“, so Müller weiter. Der kommende Gegner, der auf Platz 18 (37 Punkte) rangiert, hat zuletzt auch einen 2:0-Sieg gefeiert.
Walldorf und sein Coach Matthias Born waren bis zur Annullierung der Oberliga und der damit verbundenen Reduzierung der Absteiger aus der Regionalliga (2) Kontrahenten des VfR um den Klassenverbleib. Aalen ist nach der Frankfurt-Partie auch rechnerisch gesichert und Walldorf hat 14 Punkte Vorsprung auf den Tabellenvorletzten aus Alzenau. Das Prädikat Abstiegskampf wird die Partie folglich nicht mehr erhalten.
Es gibt da aber dennoch Anreize für das Spiel unter Flutlicht und Geisterkulisse. „Es tut dem Verein gut und letztlich auch jedem Spieler im Geldbeutel“, schob Bernhardt noch einmal eine Motivationsspritze für sich und seine Teamkollegen nach. Zudem geht es für einige Akteure der Aalener um einen neuen Vertrag. Der des Trainers hat sich bekanntlich automatisch um ein weiteres Jahr verlängert und Wolf wird sich daher genau merken, wer nicht voll unter Strom steht. Es gilt also auf der Ostalb: nicht auslaufen lassen.