Aalener Nachrichten

Stadtoval-Steg: Kosten nun bei 8,7 Millionen Euro

Am Donnerstag muss sich der zuständige Gemeindera­tsausschus­s mit der jüngsten Berechnung beschäftig­en

- Von Eckard Scheiderer

- Selbst hartgesott­ene Befürworte­r des geplanten Fußgängers­tegs über die Bahngleise zum Stadtoval dürften bei dieser Zahl zumindest etwas schlucken müssen: Nach den jüngsten Berechnung­en soll der Steg nun insgesamt 8,7 Millionen Euro kosten. Letzter Stand bisher waren 6,5 Millionen. Über die aktualisie­rte Kostenbere­chnung will die Verwaltung den Gemeindera­t offiziell in der Sitzung des Ausschusse­s für Umwelt, Stadtentwi­cklung und Technik an diesem Donnerstag informiere­n.

In der Sitzungsvo­rlage, die für jedermann zugänglich auch auf der Homepage der Stadt im Ratsinform­ationssyst­em Allris zu finden ist, ist von reinen Baukosten von aktuell 8,17 Millionen Euro sowie von Kosten für bahnbeding­te Umbauten und Gebühren in Höhe von 620 000 Euro die Rede. Bislang war man von Gesamtkost­en in Höhe von 6,57 Millionen Euro ausgegange­n.

Die jetzt aktualisie­rte Kostenbere­chnung des Büros Sobek, so heißt es in der Vorlage weiter, führe zu einer notwendige­n Erhöhung der bisher im Haushalt eingestell­ten Kosten um 2,2 auf dann 8,71 Millionen Euro. Davon müsse die Stadt aus eigenen Mitteln gut 3,2 Millionen Euro tragen. Sie geht bei dieser Berechnung weiterhin davon aus, dass auch die Kosten für den Steg in voller Höhe zuschussfä­hig sind, im Rahmen der Städtebauf­örderung durch das Land für das Sanierungs­gebiet Stadtoval, und zwar mit einem Förderante­il von 60 Prozent. Nach Abzug der „Stegumlage“von den Investoren auf dem Stadtoval mit einer Gesamtsumm­e in Höhe von 620 000 Euro verbleiben nach Darstellun­g der Verwaltung zuschussfä­hige Gesamtkost­en für den Steg in Höhe von 8,09 Millionen Euro, von denen dann das Land bis zu 4,85 Millionen tragen würde. Die „Stegumlage“hatte die Stadt mit den Erbauern der Gebäude auf dem Stadtoval im Rahmen der Kaufverträ­ge für die Grundstück­e vereinbart.

Zur Begründung für die deutliche Kostenstei­gerung verweist die Sitzungsvo­rlage auf einen Anstieg der Preise für Rohstoffe wie vor allem Stahl und Holz auf dem Weltmarkt in den letzten Monaten. Laut Vorlage habe die Werner Sobek Design GmbH, gemeinsam mit den Fachämtern der Stadt und dem Projektste­urer, inzwischen eine Planungsop­timierung vorgenomme­n. Dabei sei auch eine zweite, nun vorgesehen­e Stütze für den Steg mit der Deutschen Bahn abgestimmt worden.

Die Arbeiten für den Bau des Stegs sollen Anfang Juni europaweit ausgeschri­eben werden. Der Baubeginn ist laut Vorlage für März 2022, die Fertigstel­lung für Dezember 2022 geplant.

Den Grundsatzb­eschluss für den Bau des Fußgängers­tegs hatte der Gemeindera­t am 16. November 2017 mit 32 Ja- und zwölf Nein-Stimmen bei einer Enthaltung gefasst. Am 25. Oktober 2018 folgte der Baubeschlu­ss mit 31 Ja- und elf Nein-Stimmen bei ebenfalls einer Enthaltung. Bereits damals lag die Kostenbere­chnung bei den bis zuletzt genannten 6,57 Millionen Euro.

Während CDU, SPD, Freie Wähler und die Linke sowie die Mehrheit der AfD den Bau des Stegs bisher befürworte­t haben, haben ihn die Grünen und die Fraktion FDI kategorisc­h abgelehnt. Der AfD-Stadtrat und OBKandidat Marcus Waidmann ist gegen eine Realisieru­ng in der geplanten Form, wie er in einer schriftlic­hen Stellungna­hme erklärt. Seiner Auffassung nach sollte eine günstigere Variante in Betracht gezogen werden.

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FOTO: WERNER SOBEK DESIGN GMBH Schön und beeindruck­end finden ihn alle, den Stadtoval-Steg nach den Plänen von Werner Sobek. An den Kosten allerdings scheiden sich von Anfang an die Geister. Nun sollen sie aktuell 8,7 Millionen Euro betragen.

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