Angriffe und Randale nach Unfall
Polizisten und Rettungskräfte müssen sich in Aalener Bahnhofstraße verteidigen.
(an) - Nach einem Verkehrsunfall am Freitagabend, bei dem in der Bahnhofstraße ein zwölfjähriges Mädchen schwer verletzt worden war, ist es zu tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte und Rettungskräfte gekommen. Außerdem randalierten mehrere Personen in der Notaufnahme des Aalener Ostalb-Klinikums.
Am Freitag um 20.30 Uhr hatte ein zwölfjähriges Mädchen mit seinem Fahrrad den Gehweg der Bahnhofstraße in Richtung Wasseralfingen befahren. Kurz nach der dortigen Fußgängerampel, auf Höhe der Österleinstraße, fuhr sie plötzlich und ohne auf den nachfolgenden Verkehr zu achten nach links auf die Fahrbahn und übersah ein parallel auf der Bahnhofstraße fahrendes Auto. Dessen 25-jährige Fahrerin bremste und wich nach links aus, touchierte in der Folge den Randstein einer Verkehrsinsel und wurde von diesem abgewiesen. Dadurch konnte sie den Zusammenstoß mit der Radfahrerin nicht mehr verhindern. Das Mädchen, welches ohne Helm unterwegs war, wurde vom Auto erfasst, auf die Fahrbahn geworfen und schwer verletzt.
Die Zwölfjährige wurde zunächst in das Ostalb-Klinikum gebracht. Sie musste jedoch aufgrund der Schwere der Verletzungen in ein anderes Krankenhaus verlegt werden.
Unmittelbar nach dem Unfall beziehungsweise dem Eintreffen der Rettungskräfte und der Polizei spielten sich nach deren Angaben in der Bahnhofstraße unschöne Szenen ab. Während die Rettungskräfte das Kind versorgten, stürmte ein 37-jähriger Mann auf diese zu, stieß sie zur Seite und schrie sie an, was sie denn mit dem Mädchen machen würden. Der Mann musste durch die eintreffenden Polizeikräfte unter erheblichem Kraftaufwand von den Rettungskräften entfernt und letztendlich zu Boden gebracht werden. Nachdem sich der Mann zwischendurch beruhigte, ließen die Beamten wieder von ihm ab. Daraufhin griff er ein drittes Mal die Rettungskräfte an und versuchte, ihre Arbeit zu behindern. Nachdem er daraufhin die Polizeibeamten körperlich bedrohte, setzen diese Pfefferspray ein. Durch mehrere Personen wurden der Rettungseinsatz und die Arbeit der Polizei außerdem mit Smartphones gefilmt sowie die Rettungskräfte und die Polizei beleidigt.
Gegen 21.20 Uhr wurde der Polizei mitgeteilt, dass inzwischen mehrere Personen in der Notaufnahme des Ostalb-Klinikums randalieren und drohen würden. Der 37-jährige Mann bedrohte die Mitarbeiter des Krankenhauses mit dem Tode, sofern sie ihn nicht zu dem Kind vorlassen würden. Mehrere eintreffende Kräfte der Polizei wurden vor dem Krankenhaus ebenfalls bedroht und beleidigt. Im Nachhinein stellte die Polizei fest, dass die Videos von der Unfallstelle teilweise bereits in den sozialen Medien verbreitet worden waren. Die polizeilichen Ermittlungen zu den ganzen Vorfällen dauern an.