Eiselt und Ruth spielen vor
Fußball-Regionalligist Aalen hat zahlreiche Probespieler im Training.
- Alles neu macht der Mai. Das altbekannte Sprichwort hat sich auch der VfR Aalen zumindest etwas zu Herzen genommen. Natürlich wird nicht alles neu sein in der neuen Saison, die dann wohl im September in der Regionalliga Südwest startet. Doch verändern wird sich das Gesicht der Mannschaft auf jeden Fall nach der Ende der noch laufenden Saison. An diesem Dienstag hat Uwe Wolf daher wieder einige Probespieler mit in der zweiten Einheit des Tages im Training gehabt. Es werden nicht die letzten potenziellen Neulinge sein.
Er kennt den Verein bereits aus Jugendzeiten (bis zur U 19). Nach Stationen in Essingen, Ilshofen und derzeit bei den Sportfreunden aus Dorfmerkingen gab Maximilian Eiselt an diesem Dienstag eine erste Visitenkarte bei Coach Uwe Wolf ab. Der 25 Jahre alte gelernte Verteidiger ist allerdings nicht der einzige potenzielle Neuzugang gewesen, der sich auf dem Trainingsgelände im Greut tummelte.
Da mischte noch eine anderer bekannter Fußballer von der Ostalb in der Nachmittagseinheit im strömenden Regen mit: Tim Ruth (27 Jahre). Der Kapitän der Essinger Verbandsligafußballer sucht wohl eine neue Herausforderung und glaubt diese in der Regionalliga beim VfR Aalen womöglich gefunden zu haben. Freilich war es erst die erste Einheit, die die beiden am Dienstag unter der Anleitung von Wolf absolvierten. Doch sie seien „engagiert“gewesen. Soviel konnte Wolf nach dieser Einheit sagen. Allerdings galt dieses Attribut auch für die sieben weiteren Spieler, die sich durch das Tragen von roten Stutzen von den Kaderspielern des Regionalligisten unterschieden. Es spielten vor: Innenverteidiger Hamza Cetinkaya (19, VfB Stuttgart II), Mittelfeldspieler Dennis Owusu (20, Greuther Fürth II), Mittelfeldmann Daniel Elfadli (24, FC Nöttingen) und Mittelfeldspieler Aleksa Markovic (20, Sepsi OSK). Dazu kamen drei Spieler von U 19-Bundesligist 1. FC Heidenheim: Tim Schmitt (18, Innenverteidiger), Gian Piero Falcone (19, Mittelfeld) und Riccardo Scarcelli (18, Mittelfeld). An diesem Mittwoch soll noch ein weiterer Spieler, die Zehn vollmachen. Dabei handelt es sich um den Innenverteidiger Baba Mbodji (23) vom Oberligisten TSV Ilshofen. „Ich muss mir von allen erst einmal ein Bild machen“, sagt Wolf daher bremsend. Am Mittwoch etwa warten zwei Einheiten mit den Probespielern auf eine Beurteilung des Fußballlehrers. Es folgen in den kommenden Tagen während der Vorbereitung auf das anstehende Spiel gegen den FSV Mainz II (Sonntag, 14 Uhr) weitere Einheiten und am Freitag wolle sich Wolf dann schon ein abschließendes Urteil bilden, wer oder ob überhaupt ein Spieler aus dem Kreise der zehn Probespieler in den Kader der Aalener passt. Die Spieler, die da waren, sind dabei zum Teil Spieler, die Wolf gerne unter die Lupen nehmen wollte und zum Teil Spieler, die „der Verein ausgesucht“hat. Der Schwerpunkt im Training am Dienstagnachmittag war das Spiel in die Tiefe. „Im Training will ich es den Spielern unter Stress noch einmal schwerer machen. Daher war das Spielfeld 34 Meter lang und 13 Meter breit“, erklärt Wolf und fügt an: „Da fehlen die Räume, um den Ball in die Tiefe zu spielen.“26 Spieler und drei Torhüter waren bei der Einheit mit dabei. Es fehlten neben den Langzeitverletzten Alessandro Abruscia, Oliver Oschkenat, Leon Volz und Kevin Hoffmann, die eine individuelle Einheit im Kraftraum absolvierten. Ein Ausfall droht für Sonntag nicht. Hoffnung machen kann Wolf den Fans zudem auf einen Einsatz von Toni Vastic, der wieder bei „100 Prozent Belastung“im Training ist. Steffen Kienle dagegen sei auf einem guten Weg aber noch in Reha bis mindestens einschließlich Mittwoch. „Natürlich wären wir alle froh, den Steffen so schnell wie möglich wieder auf dem Platz zu haben“, so Wolf weiter. Darauf müssen die Fans und auch der Trainer allerdings noch eine Weile warten. Abwarten und zusätzlich kämpfen müssen auch Tim Ruth, Maximilian Eiselt und die acht weiteren Akteure, und zwar um eine Chance auf einen Kaderplatz und einen Vertrag beim Regionalligisten aus Aalen. Die erste Einheit ist geschafft. „Es war schön mal wieder zu trainieren“, sagt ein zufriedener Tim Ruth nach der Einheit. Bekanntlich sind die Verbands- und Oberligisten schon vor dem endgültigen Abbruch der Saison aufgrund der Pandemie seit Monaten raus aus dem geregelten Trainingsbetrieb. Zumindest bis Freitag ist das für Ruth und Eiselt nun wieder anders.
„Natürlich wären wir alle froh, den Steffen so schnell wie möglich wieder auf dem Platz zu haben.“
VfR-Trainer Uwe Wolf