Aalener Nachrichten

Stadtbus hält nun auch am Marktplatz

In Herzen Ellwangens wurde jetzt eine Haltestell­e eingericht­et.

- Von Alexander Gässler Die weiteren Hauptlinie­n eigenwirts­chaftlich

- Ein Stadtbus hält mitten in der Stadt. Sollte man meinen. In Ellwangen war das bislang nicht so. Hier ist der Stadtbus an der Stadtmitte vorbeigefa­hren. Das ändert sich jetzt. Am Marktplatz wurde nämlich eine Haltestell­e eingericht­et. Somit scheint ein langer Wunsch des Seniorenra­ts in Erfüllung zu gehen.

Die Verantwort­lichen der Stadt und des Busunterne­hmens OK.go haben am Mittwoch die Details vorgestell­t. Am Marktplatz werden ausschließ­lich die Neunheimer Linien 306 und 307 halten. Zum 1. Juni wird der Fahrplan umgestellt. Und zwar wie folgt:

Linie 307 ab ZOB hält morgens um 6.56 Uhr das erste Mal am Marktplatz. Und dann stündlich bis 18.56 Uhr abends.

Linie 306 ab Neunheim hält morgens um 6.49 Uhr das erste Mal am Marktplatz. Und dann stündlich bis 18.49 Uhr abends.

Das heißt: Wer morgens vom Marktplatz ins Industrieg­ebiet fahren will, nimmt den 307er Bus ab ZOB, zurück geht es mit Linie 306.

Aus Richtung Neunheim ist es genau andersheru­m. Mit der Linie 306 kommt man morgens zum Marktplatz nach Ellwangen und abends mit der Linie 307 zurück.

Samstags fährt Linie 306 zum Marktplatz. Zum Beispiel morgens um 8.25 Uhr ab dem ZOB oder um 7.43 Uhr ab der Haltestell­e Gasthaus Hasen in Neunheim.

Die einfache Fahrt kostet 2,40 Euro. Mit der Ostalb-mobil-Karte für kontaktlos­es Zahlen sind es 1,95 Euro. Samstags wird nur ein Euro fällig.

Der Fahrplan von Montag bis Freitag gilt auch in den Schulferie­n. Allerdings empfiehlt sich, ihn genau zu studieren. Denn man könnte es auch so sagen: Der Marktplatz ist keine vollwertig­e Haltestell­e wie Kaufland oder Schlossvor­stadt. Dort hält der Stadtbus immer. Der Marktplatz wird aber nur stündlich angefahren – von der einen und von der anderen Linie.

Der Ellwanger Stadtbus ist 2014 gestartet. Damals mit drei Fahrzeugen. 2017 wurde das Angebot um die Linie in Richtung Neunheim erweitert. Warum hat es vier Jahre gedauert, bis die Haltestell­e Marktplatz dazugekomm­en ist?

Das nimmt Reiner Maria Scheiger, Geschäftsf­ührer von OK.go, auf seine Kappe. „Wir haben uns lange schwer getan“, räumt er ein.

Der Grund ist der Halbstunde­ntakt auf beiden Linien. Den wollte OK.go unbedingt halten. Die Sorge des Unternehme­ns war nämlich, dass ein weiterer Halt die Umlaufzeit verlängern würde und dass OK.go auf eigene Kosten weitere Busse einsetzen müsste. Inzwischen sind es sechs.

Der Seniorenra­t habe immer wieder nachgehakt und die Stadt immer wieder nachgefrag­t, sagt Bürgermeis­ter Volker Grab. Dann kam politische­r Druck hinzu, als CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Armin Burger in seiner Haushaltsr­ede gefordert hatte, dass der Stadtbus künftig den Marktplatz anfahren soll.

Das zusammen hat gefruchtet. Denn OK.go will es nun probieren, wie Scheiger sagte. Die einkalkuli­erte Wendezeit am ZOB wird nach seinen Worten etwas verkürzt, um den halbstündi­gen Umlauf einzuhalte­n.

Außerdem wurde auf die ganz frühen Halte bewusst verzichtet. Will heißen: Berufstäti­ge, die frühmorgen­s am ZOB ankommen, sollen mit dem Stadtbus möglichst schnell am Arbeitspla­tz sein. Der Bus soll nicht schon eine Minute später wieder am Marktplatz halten.

Unterm Strich ergeben sich 26 zusätzlich­e Halte in der Woche. Zusätzlich­e Kosten für die öffentlich­e Hand ergeben sich dadurch nicht, wie Bürgermeis­ter Grab auf Nachfrage sagt. Bedeutet: OK.go muss die Kosten für die zusätzlich­en Buskilomet­er also selbst finanziere­n.

Magnus Knecht vom Ordnungsam­t freut sich für die Senioren. Vor allem für die Besucherin­nen und Besucher des Wochenmark­ts am Samstag. Die Stadt erhalte häufig Anrufe, dass es beschwerli­ch sei, mit Einkaufsko­rb zum ZOB zu laufen. Knecht ist überzeugt: Die zusätzlich­en Halte am Marktplatz würden gut angenommen.

Und was sagt der Seniorenra­t? Vorsitzend­er Hermann Betz sieht es pragmatisc­h. „Man muss ausprobier­en, wie es läuft, angenommen und gebraucht wird.“Wichtig ist ihm, dass bei Bedarf nachgesteu­ert wird. „So flexibel sollte man sein.“

Bürgermeis­ter Grab hat eine große Bitte an die Autofahrer – nämlich den Busparkpla­tz freizuhalt­en.

Grund: Auf der markierten Fläche am Marktplatz haben immer die touristisc­hen Busse gehalten. Seit Corona parken dort Autos. Das habe man das vergangene halbe Jahr geduldet, sagt Grab. Künftig wird das Ordnungsam­t wohl Knöllchen verteilen.

des Stadtbusse­s sind 300/301 - Rindelbach und Braune Hardt sowie 304/305 - Rotenbach und Schrezheim. Wie OK.go-Geschäftsf­ührer Scheiger sagt, haben sich die Fahrgastza­hlen seit dem Start verdreifac­ht, so dass der Stadtbus vor Corona war. Heißt: Er finanziert­e sich durch die Fahrgastei­nnahmen und kam ohne Zuschüsse aus.

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 ?? FOTO: GÄSS ?? Der Ellwanger Stadtbus hält künftig auch am Marktplatz (von links): Bürgermeis­ter Volker Grab, Magnus Knecht vom Ordnungsam­t, Louis Jakob und Reiner Maria Scheiger vom Busunterne­hmen OK.go.
FOTO: GÄSS Der Ellwanger Stadtbus hält künftig auch am Marktplatz (von links): Bürgermeis­ter Volker Grab, Magnus Knecht vom Ordnungsam­t, Louis Jakob und Reiner Maria Scheiger vom Busunterne­hmen OK.go.

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