Dollishäusle-Bauplätze teurer als geplant
160 Euro pro Quadratmeter müsste die Gemeinde Adelmannsfelden verlangen
- Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung mehrheitlich den Bau- und Ausschreibungsbeschluss für den ersten Erschließungsabschnitt des Wohnbaugebiets Dollishäusle-West gefasst. Die errechneten Bauplatzpreise gab Anlass zu Diskussion. Mit 160 Euro pro Quadratmeter sind sie verhältnismäßig saftig.
Bei Anwesenheit von zahlreichen Bürgern, meist interessierten Bauwilligen, haben sich die Gemeinderäte intensiv mit der Sitzungsvorlage zu „ Dollishäusle West“beschäftigt. Grund war der vorläufig ermittelte rechnerische Bauplatzpreis von 175,67 Euro pro Quadratmeter. Von der Verwaltung war vorgeschlagen worden, die vorläufigen Bauplatzpreise nach Art der Bebauung zu differenzieren: Einfamilienhäuser 160 Euro, Reihenhäuser 200 Euro und Mehrfamilienhaus 230 Euro, jeweils pro Quadratmeter.
Das Baugebiet Dollishäusle-West ist ein schön gelegenes Gebiet mit rund 32 000 Quadratmetern verkaufbarer Baufläche. Vorgesehen sind 15 Bauplätze für Einzelhäuser, vier Bauplätze für Reihenhäuser sowie ein möglicher Mehrfamilienbauplatz. Allerdings hat die vorgelegte Kostenrechnung des Büros Grimm Ingenieure für die Gesamterschließung in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro dann doch alle überrascht.
Im Vergleich zum Baugebiet Dollishäusle-Süd müssen jedoch andere Kostenfaktoren und Rahmenbedingungen eingerechnet werden. Dollishäusle-West erfordert eine aufwendigere Erschließung und Verkehrsanbindung, ein Regenrückhaltebecken sowie die Umlegung der Hauptwasserleitung zwischen Wasserturm und Ort.
So gestaltete sich die Sitzung zu einer intensiven Suche nach Einsparmöglichkeiten wobei auch bisher festgelegte Planungsvarianten wie ein Kreisverkehr zur Disposition standen. Die Verwaltung schlug vor, die Kanäle nicht so tief wie geplant zu verlegen was ein Einsparpotential von etwa 130 000 Euro gebracht hätte. Dies sei jedoch ein Schildbürgerstreich, so Gemeinderat Martin
Beck, denn dann hätten im höchstgelegenen Baugebiet der Gemeinde die Bauwilligen, die einen Keller vorgesehen haben, über eine Haushebeanlage entwässern müssen.
Seinem Vorschlag, auf den Bau des Regenüberlaufbeckens in Höhe von rund 190 000 Euro zu verzichten, erteilte Bürgermeister Edwin Hahn aus wasserrechtlichen Gründen eine Absage. Entgegen der ursprünglichen Sitzungsvorlage mit reduzierter Kanaltiefe wurde von den Räten dann auch mehrheitlich für die Planung mit der ursprünglich vorgesehenen Tiefe gestimmt.
Sparmöglichkeiten sah Gemeinderat Gunther Groß beim Wegfall der Aufpflasterung der Einmündungsbereiche und beim Verzicht auf Einbau von Granitbordsteinen und bei der Baustelleneinrichtung.
Von den Gemeinderäten Martin Beck und Christoph Schlicher wurde der Verzicht auf den Bau eines Kreisverkehrs im Nordosten des Baugebiets mit rund 280 000 Euro vorgeschlagen. Mit einer Stimme Mehrheit wurde bei 6 zu 5 Stimmen dann jedoch der Bau des Kreisel aus dem
Bau- und Ausschreibungsbeschluss herausgenommen. Gemeinderat Karl Wohler bedauerte den Wegfall des Kreisels und befürchtete, dass dann wieder zu schnell gefahren werde.
Für den Planer Claus-Peter Grimm ergeben sich nun einige Änderungen für die Vorbereitung der Ausschreibung, nachdem der Bauund Ausschreibungsbeschluss nun mit den entsprechenden Korrekturen mehrheitlich gefasst wurde.
Voraussichtlich wird es trotz Verzicht auf einige Maßnahmen bei einem vorläufigen Bauplatzpreis von 160 Euro pro Quadratmeter für Einfamilienhäuser bleiben.
Die Verwaltung wurde zudem beauftragt, bis zur nächsten Sitzung am 30. Juni Kriterien für die Vergabe der Bauplätze festzulegen, damit möglichst schnell eine Reservierung zugelassen werden kann. Bürgermeister Edwin Hahn zeigte sich optimistisch, dass die 15 Bauplätze für Einfamilienhäuser schnell weg sein werden. Für den Mehrfamilienhausbauplatz wird nach einem geeigneten Bauträger gesucht.