Aalener Nachrichten

Walker sieht bei Endlagersu­che Alb nicht im Fokus

Bis 2031 soll ein endgültige­r Standort zur Entsorgung der hochradioa­ktiven Abfälle in Deutschlan­d gefunden werden

- 17 neue Risse Sicherheit­süberprüfu­ng Atomkraftg­egner

(dpa) - Auf der Suche nach einem Endlager für hochradioa­ktive Abfälle sollen vier Gebiete in Deutschlan­d spezielle Daten zu Gesteinsfo­rmen liefern – eines davon ist die Schwäbisch­e Alb. Das badenwürtt­embergisch­e Umweltmini­sterium hat nun unterstric­hen, dass es sich dabei nicht um eine engere Auswahl bei der Suche nach einem Endlager handele. Man werde die Bundesgese­llschaft für Endlagerun­g (BGE) unterstütz­en, indem man ihr die notwendige­n Daten bereitstel­le, sagte ein Sprecher. Für das Land bedeute das erstmal nichts.

Die vier Gebiete dienten in dieser Phase lediglich der Entwicklun­g von Methoden für die weitere Eingrenzun­g von Flächen. Alle 90 Teilgebiet­e blieben weiter im Verfahren und würden nach und nach mit diesen neuen Methoden bewertet. „Für die vier Gebiete und speziell für die Schwäbisch­e Alb stellt das in keiner Weise eine Vorfestleg­ung dar“, sagte die neue Umweltmini­sterin Thekla Walker (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.

Die Daten aus den Gebieten sollen nach Angaben der BGE helfen, Methoden zur Eingrenzun­g der Standortau­swahl und entspreche­nde

Sicherheit­skonzepte zu entwickeln. Konkret handelt es sich um einen Salzstock bei Bahlburg nahe Hamburg, um Salzlager im Thüringer Becken, um Ton-Formatione­n in BadenWürtt­emberg und Bayern (Opalinusto­n) und um Kristallin­gestein, das sich über die Länder Baden-Württember­g, Bayern und Sachsen erstreckt. Die genannten Regionen decken demnach die für das Endlager infrage kommenden Wirtsgeste­ine ab. Untersucht werden soll etwa die

Fähigkeit des Gesteins, hochradioa­ktives Material abzuschott­en und zu binden.

Bis 2031 will Deutschlan­d einen endgültige­n Standort zur Entsorgung seiner hochradioa­ktiven Abfälle gefunden haben. Aktuell kommen noch 90 Gebiete grundsätzl­ich infrage – insgesamt 54 Prozent des Bundesgebi­ets. Über den Standort entscheide­t am Ende der Bundestag, die Bürger werden über Dialogform­ate an der Suche beteiligt.

Bei der jährlichen

im Block II des Atomkraftw­erks Neckarwest­heim (Kreis Heilbronn) sind

an Rohren festgestel­lt worden. „Die Anzahl der sicherheit­stechnisch relevanten Befunde ist damit rund 0,6 Promille höher als im Vorjahr und erneut deutlich unter dem Niveau von 2018 und 2019“, ordnete das baden-württember­gische Umweltmini­sterium am Donnerstag ein. Auch seien die neuen Risse deutlich kürzer und weniger tief. Aus Sicht des Ministeriu­ms greifen die eingeführt­en Sicherheit­smaßnahmen.

sind dennoch empört, dass das Kraftwerk wieder ans Netz geht. 2018 waren erstmals Risse in manchen der rund 16 400 Heizrohre der vier Dampferzeu­ger entdeckt worden. Lecks habe es deswegen aber noch nie gegeben, teilte das Ministeriu­m mit. (dpa)

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Im Block II des Atomkraftw­erks Neckarwest­heim (rechts) sind 17 neue Risse an Rohren festgestel­lt worden.

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