Tempo 30 fürs gesamte Stadtgebiet
Die Grünen fordern zudem einen besseren Öffentlichen Personennahverkehr
- Im gesamten Stadtgebiet soll Tempo 30 als Regelfall eingeführt werden. Dies hat Nikolaus Rupp (CDU) in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats angeregt. Für die Grünen forderte Carmen Stumpf auch auf lokaler Ebene eine Verkehrswende hin zu einem besseren Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Der Stadtbus sei ein guter Anfang gewesen, aber weitere Schritte müssten folgen.
Rupp bezog sich auf eine Initiative von Städten, die fordern, den Rechtsrahmen zu ändern, um selbst entscheiden zu dürfen, wo sie Tempo 30 innerorts für richtig halten. Der Bund soll dafür die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, denn die Straßenverkehrsordnung erlaubt eine Umgestaltung des Straßenraums nur dann, wenn die Kommunen eine konkrete Gefährdung nachweisen können, beispielsweise für Radfahrer.
Neresheim solle sich hier mit einem Pilotprojekt anschließen, forderte der Stadtrat. Rupp zufolge wäre es aus Klimaschutzgründen sinnvoll, würde dem erhebliche Lärm durch Lastwagen entgegenwirken, die Verkehrssicherheit erhöhen und die Lebensqualität der Anwohner steigern. Tempo 50 solle dann nur als Ausnahme zulässig sein. „Die Gelegenheit ist günstig!“
Die Geschwindigkeitsbegrenzung wäre gut, pflichtete Carmen Stumpf bei, denn die Verkehrsbelastung gefährde die Gesundheit. Grundsätzlich seien auch Umfahrungen zu begrüßen, aber es dauere zu lange, bis sie Wirklichkeit würden. Außerdem zögen neue Straßen bekanntlich zusätzlichen Verkehr an. Daher sei eine Verkehrswende nötig, um zu verhindern, dass das
Aufkommen immer weiter steige. Für diese Wende, sagte die Stadträtin
weiter, seien zwar zunächst Land und Bund zuständig. Die Stadtverwaltung solle aber eine Anbindung an den ÖPNV in Richtung Aalen, Bopfingen und Heidenheim anstreben. Außerdem müsse ein Konzept her, wie die Stadtteile durch den ÖPNV an die Kernstadt angebunden werden können.
Der Kösinger Ortsvorsteher Dirk Hoesch erinnerte daran, dass für einige Stadtbezirke Nördlingen näher sei als alle anderen genannten Städte. Die Landesgrenze dürfe daher keine Denkgrenze sein. Bürgermeister Thomas Häfele verwies darauf, dass aus dem geplanten Schnellbus zwischen Neresheim und Aalen bislang nichts geworden sei (wir berichteten). Die gesamte Verkehrsproblematik – bekanntlich hat die CDU erst jüngst Ortsumgehungen für Ohmenheim und Neresheim ins Gespräch gebracht – werde im Gemeinderat behandelt.
TRAUERANZEIGEN