Oben, aber noch lange nicht auf dem Gipfel
Futsal-Nationaltorwart Philipp Pless ist Deutscher Meister und darf nun in der Champions League ran
- Was für eine Karriere. Der ehemalige Torhüter des TSV Essingen, des VfR Aalen II, des 1. FC Heidenheim II und zuletzt des FC Ellwangen im Fußball darf sich nun mal eben auch noch Deutscher Meister 2021 im Futsal nennen. Mit dem TSV Weilimdorf hat Philipp Pless es tatsächlich geschafft und sich nebenbei damit mal eben für die Champions League qualifiziert.
Er ist 30 Jahre, Erzieher, Deutschlands Nummer Eins im Futsaltor und nun obendrein zweifacher Deutscher Meister. Doch die Ziele, die gehen dem ehrgeizigen Sportler nicht aus. Schließlich beginnt in diesem Jahr (4. September) erstmals die eingleisige 1. Futsal-Bundesliga. Dass sie dort reinpassen, das haben sie spätestens mit dem erneuten Gewinn des Titels in der Sportschule in Duisburg-Wedau eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Überwältigend. So etwas bleibt einem für das Leben“, sagt Pless. Wenngleich es bereits die zweite Meisterschale (2019 5:4-Sieg gegen Hamburg) ist, die er innerhalb kürzester Zeit in den Händen gehalten hat. Weilimdorf war zum Turnier mit dem klaren Ziel gefahren, den Titel nach Stuttgart zu holen. „Wir wussten, dass es schwer werden würde“, gibt der Torhüter Einblicke. Im Viertelfinale trafen die Jungs auf Düsseldorf. Keine leichte Aufgabe, aber am Ende stand ein 4:2-Sieg auf der Anzeigetafel. „Verdient“, sagt Pless über den Einzug ins Halbfinale. Dort wartete Mainz. „Ein vermeintlich leichterer Gegner. Das dachten viele“, so der 30 Jahre alte Sportler weiter. Schließlich hatte der TSV den Gegner bereits in der Vorbereitung ausführlich in Augenschein nehmen können. „Sie haben sich seither extrem entwickelt und verstärkt“, stellt Deutschlands Nummer Eins klar. Erneut gelang ein 4:2-Sieg und der Einzug ins Finale. „Das Spiel gegen den HSV (Panthers aus Hamburg) haben wir eigentlich auch dominiert. Wenngleich der Gegner zwei gute Standards zu Beginn hatte und wir mit einem 0:1-Rückstand in die Pause gegangen sind“, fügt Pless an.
In der zweiten Halbzeit dreht der TSV aus Weilimdorf auf und besorgte zunächst postwendend den Ausgleich. „Es hat sich ein offenes Spiel entwickelt. Nach dem 2:1 für uns haben wir dann aber wieder klar das Heft des Handelns in der Hand gehabt“, schildert der gelernte Erzieher. Am Ende stand ein verdienter 3:1-Sieg auf der Habenseite. „Wenn man sieht, was die Leute im Verein dafür getan haben, dann ist sicherlich mit das Schönste am Ende als Deutschlands beste Mannschaft aus dem Turnier zu gehen“, schwärmt Pless von den Stunden nach dem Titelgewinn. Doch das muss noch nicht der letzte große Auftritt der Futsaler gewesen. Schließlich wartet vom 15. bis 20. August die Champions League auf den TSV Weilimdorf und zwar vor heimischer Kulisse, denn der TSV wird das Turnier in Stuttgart ausrichten. Aktuell steht aber die Regeneration im Vordergrund. Fest steht aber bereits: Das Team wird ohne Abgänge in die neuen Aufgaben starten. Zuzutrauen ist der Mannschaft auf jeden Fall auch in der Champions League und dann in der eingleisigen Bundesliga eine ganze Menge. Der Gipfel ist noch fern.