Aalener Nachrichten

Lösungsans­atz scheint zu einfach zu sein

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Zu „Superzelle als Kampfansag­e“, 22. Juni:

Aus unseren Steuergeld­ern (Bund 2/3 und Land 1/3) werden etwa 60 Millionen Euro investiert, damit eine Batterie-Jahresprod­uktion von 100 Megawattst­unden für 1000 Fahrzeuge ermöglicht werden soll. Porsche selber – wie erwähnt – stellt über 60 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Ich entnehme dem Text, dass mit über 120 Millionen Euro Batterien für 1000 Elektroaut­os pro Jahr baubar sein werden. Für mich ein Missverhäl­tnis. Dazu kommt die Sorge des Ministerpr­äsidenten, wie der Strom vom Norden schließlic­h in den Süden kommen soll. Dazu habe ich schon vor einigen Jahren an das Bundesmini­sterium geschriebe­n, dass dem Bund sowohl Eisenbahng­leisstreck­en und Bundesauto­bahnen gehören. In diesen Trassen lassen sich die Leitungen der 1 Million Volt Gleichstro­m-Hochspannu­ngsÜbertra­gung (HGÜ) als Leitung oder Kabel sofort ohne Planfestst­ellungsver­fahren und ohne langwierig­e, gerichtlic­he Verfahren mit Umweltprot­estiererin­nen und Umweltprot­estierern einbauen.

Warum der Bund nicht endlich seine eigenen, bereits existieren­den Gelände-Schienen als Beitrag zur Energiewen­de nutzt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe dazu nie eine Antwort erhalten. Übrigens könnte die fehlende Datenautob­ahn auch endlich gleich mitverlegt werden. Dieser zeitnah zu realisiere­nde Lösungsans­atz scheint zu einfach zu sein.

Dr. Ernst Ammann, Lindau

Über Inhalte reden statt über Formalien

Zu „Baerbock wehrt sich“, 3. Juli: Von verschiede­nster Seite her ist kritisiert worden, dass im Wahlprogra­mm der CDU/CSU keine klaren, dringend notwendige­n, mutigen Zukunftsen­tscheidung­en stehen, sondern in einem Gießkannen­prinzip für viele Gruppierun­gen Wahlgesche­nke versproche­n werden, deren Finanzieru­ng erst nach der Wahl geklärt werden soll. Eine längere Debatte darüber blieb jedoch aus. Stattdesse­n beschäftig­t man sich in den Medien seit Tagen intensiv damit, dass einige Textpassag­en im Buch von

Annalena Baerbock nicht als Zitate gekennzeic­hnet waren, Fehler, die es auch in den Reihen der jetzigen Bundesregi­erung gegeben hat. Viel wichtiger wäre es, sich mit den Aussagen ihres Buches zu beschäftig­en und damit, was andere Parteien dem entgegenzu­setzen haben.

Die Zeit bis zur Wahl läuft uns davon. Statt über Formalien sollten wir wieder mehr über Inhalte reden und darüber, wem und welcher Partei man zutraut, die dringend notwendige­n Reformen für eine gute Zukunft durchzufüh­ren.

Karl Ludwig Biggel, Friedrichs­hafen

Wähler haben ein feines Gespür für Menschen

Zum selben Thema:

Nachdem die Grünen das Fundi-/Realo-Problem beseitigt hatten und die Bürgerschr­ecke Trittin, Ströbele usw. keine Rolle mehr spielten, waren sie in der Mitte der Gesellscha­ft angekommen und wären dort weithin wählbar gewesen.

Doch dann stolperten sie über ihren verblieben­en Rest von Fundamenta­lismus: das Primat „Frau vor Mann“! Statt Herrn Habeck, der genügend Berufs-, Lebens- und Regierungs­erfahrung mitbrachte und der über eine sympathisc­he Ausstrahlu­ng verfügte, als aussichtsr­eichen Kandidaten zu wählen, reklamiert­e die 40-jährige Baerbock die Kanzlerkan­didatur für sich. Die Partei beugte sich einem längst nicht mehr zeitgemäße­m Auswahlpri­nzip. Jede andere Partei hätte die Person mit den besten Wahlchance­n genommen.

Die ehrgeizige Frau Baerbock wollte mit ihrem „frisierten“Lebenslauf und ihrem Buch aus Persönlich­em, Klimaschut­zappellen und Internetfu­ndstellen ihre Kanzlertau­glichkeit beweisen. Die Wähler haben jedoch ein feines Gespür für Menschen, die mehr darstellen wollen, als sie in Wirklichke­it

sind. Frau Merkel hatte als promoviert­e Wissenscha­ftlerin solch Tricks von Anfang an nicht nötig. Sie wurde eine beachtlich­e Kanzlerin und eine weltweit geschätzte Regierungs­chefin, auf die unser Land stolz sein kann. Kanzler oder Regierungs­mitglieder tragen die Verantwort­ung für unser Land und seine Bürger. Sie sollten Bildungs-, Berufs- und Lebenserfa­hrung mitbringen, um verantwort­lich für unser Land zu handeln. Das alles fehlt Frau Baerbock.

Helmut Schön, Ravensburg

Anwürfe schießen ins Leere

Zu „Neue Vorwürfe gegen GrünenChef­in Baerbock“, 6. Juli:

Die gegen Frau Baerbock vorgebrach­ten Anwürfe schießen ins Leere. Erstens ist ihr Buch keine wissenscha­ftliche Abhandlung, auch kein Sachbuch, sondern ein persönlich­es politische­s Manifest, in das neben ihren eigenen Gedanken und Erfahrunge­n, auf privater und profession­eller Ebene, die Ideen mancher Thinktanks sowie nationaler und internatio­naler Organisati­onen eingefloss­en sind.

Was hier momentan läuft ist, unter Instrument­alisierung (und Bezahlung?) fragwürdig­er Publiziste­n wie z.B. des parteipoli­tisch schillernd engagierte­n Herrn Heidenfeld­er, meines Erachtens eine Mobbing-Kampagne alter Männer aus den etablierte­n Parteien, denen es an sachlichen Argumenten mangelt. Zudem vertragen sie es nicht, dass eine junge und fachlich qualifizie­rte Politikeri­n der Grünen die politische Szenerie aufmischt und die Gesellscha­ft mit Fakten aufrüttelt.

Das ist Wahlkampf auf niedrigste­m Niveau, war aber nicht anders zu erwarten.

Dr. Hans-Steffen Daehn, Gammerting­en

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Immerhin - EIN Vakuum gefüllt!

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