Aalener Nachrichten

Stadt pflanzt 166 Bäume in ganz Aalen

Programm findet ungeteilte Zustimmung im Ausschuss – Es gibt zahlreiche Anregungen

- Von Markus Lehmann

- So viel Einigkeit gibt es nicht oft bei den Mitglieder­n des Gemeindera­ts: Das Baumpflanz­programm der Stadt findet ungeteilte Zustimmung und Unterstütz­ung. 265 000 Euro sind im aktuellen Haushalt für Neupflanzu­ngen drin, insgesamt 166 Bäume sollen in der Kernstadt, in der Weststadt und in den Stadtbezir­ken gepflanzt werden. Dass dieser erste Tagesordnu­ngspunkt in der Sitzung des Umweltauss­chusses so intensiv und mit jeder Menge Wortmeldun­gen diskutiert wurde, lag auch an weiteren Vorschläge­n und Hinweisen des Gremiums.

Für Aalens Ersten Bürgermeis­ter sind Bäume auch „ein Symbol für Lebensqual­ität“in der Stadt. Wichtig ist für Wolfgang Steidle aber, dass die Bäume nicht „mit dem Gießkannen­Prinzip“

gepflanzt werden sondern da, wo sie sinnvoll sind. Das unterstric­h auch Maya Kohte, die Leiterin des Umwelt- und Grünfläche­namts. Bäume sollten da gepflanzt werden, wo sie sich gut entwickeln können. Die Bürger sollten mit eingebunde­n werden, etwa über Patenschaf­ten. Wie Kohte erklärte, sollen und wurden manche Bäume bereits mit einem Hinweis als Habitatbäu­me beschrifte­t, wenn sie beispielsw­eise wichtige Quartiere für Fledermäus­e sind. Obstbäume sollen mit einem gelben Band für Obstpflück­er gekennzeic­hnet werden. An ihnen kann man sich also im Spätsommer oder Herbst mit Äpfeln, Birnen und Co. bedienen.

Solche Patenschaf­ten hält auch Sandra Bretzger (Grüne) für absolut sinnvoll. Zumindest eine Zeitlang sollten Bäume von Anwohnern gegossen werden. In den vergangene­n trockenen und heißen Sommern seien ja viele Bäume kaputtgega­ngen.

Es gab etliche Anregungen im Ausschuss. Jürgen Opferkuch (Freie Wähler) etwa findet es so wie Manfred Traub (CDU) gut, dass die Baumpflanz­ungen im Herbst noch konkret vor Ort in den Stadtbezir­ken besprochen werden. Das Baumpflanz­programm war nämlich im beschleuni­gten elektrisch­en Verfahren durch die Ortschafte­n gegangen. Opferkuch beispielsw­eise legt Wert darauf, dass laubabwerf­ende Bäume an Radwegen nicht zur Gefahr für Radfahrer werden durch rutschige Blätter. Ilse Schmelzle (FDI) ist wichtig, dass nicht zu kleine Bäume gepflanzt werden,

Christa Klink (Linke) kritisiert­e, dass leider immer noch alte Bäume gefällt würden, als Beispiel nannte sie eine alte Kastanie in der Alten Heidenheim­er Straße. Auch müsste man die Bürger besser für das Thema sensibilis­ieren, etwa Mountainbi­ker im Wald. Doris Klein (Grüne) fände es gut, wenn das Laub, das Bürger von städtische­n Bäumen einsammeln, auch von der Müllabfuhr abgeholt wird.

Albrecht Schmid (SPD) wünscht sich, dass die Stadt ihre eigenen Streuobstw­iesen besser pflegt. Norbert Rehm (FDI) findet das Engagement der Stadt in Sachen Bäume gut. Aber sie selbst sei eben auch immer wieder der größte Baumfrevle­r, er erinnerte an gefällte Bäume im Rohrwang – die Grundsätze, die für den Bürger gelten, sollten auch für die Stadt gelten. Es würden, so entgegnete Steidle, „deutlich mehr Bäume gepflanzt als gefällt.“

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FOTO: JENS BÜTTNER/DPA

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