Höherer Aufwand durch verkürzte Impfabstände
Kreisimpfzentrum setzt Empfehlung der Stiko um – 3480 Menschen erhalten bei der Zweitimpfung jetzt Biontech statt Astrazeneca
- Auf der Ostalb wird bei Zweitimpfungen nur noch der mRNA-Impfstoff von Biontech und Moderna eingesetzt. Das Kreisimpfzentrum wird die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die sogenannten Kreuzimpfungen umsetzen. Das bestätigt Susanne Dietterle, Sprecherin des Landkreises. Redakteur Alexander Gässler hat mit ihr gesprochen.
Frau Dietterle, wie viele Menschen kommen für die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff in Frage? Alle, die Astrazeneca als Erstimpfungen erhalten haben und deren Zweitimpfung ab 3. Juli avisiert ist. Im Kreisimpfzentrum Ostalbkreis sind von der Stiko-Empfehlung für eine Erstimpfung mit Astrazeneca und die Zweitimpfung mit Biontech rund 3480 Personen betroffen.
Können die Betroffenen ihren Impftermin behalten?
Ja. Der Impfstoff wird beim Termin automatisch auf einen mRNA-Impfstoff gewechselt, zum Beispiel auf Biontech.
Müssen auch Impftermine umgebucht werden?
Die Möglichkeit zur Terminumbuchung besteht, um die Abstände zwischen Erst- und Zweitimpfung zu verkürzen und damit eine schnellere Immunisierung der Bevölkerung zu erreichen. Eine genaue Anzahl der in Frage kommenden Termine können wir nicht seriös erheben.
Ab wann sind Terminumbuchungen möglich und wie läuft das ab? Momentan können noch keine Termine umgebucht werden. Alle Termine, die bis einschließlich 18. Juli bestehen, bleiben entsprechend der Vorgaben des Sozialministeriums fix. Wir bereiten aktuell das Verfahren vor, wie man Termine in unserem Kreisimpfzentrum umbuchen kann, um den Abstand zur Erstimpfung zu verkürzen. Dies wird über eine Telefon-Hotline und ein einfaches Buchungssystem möglich sein. Wir werden Anfang kommender Woche informieren.
Wie hoch ist der organisatorische Aufwand?
Der organisatorische Aufwand entsteht nicht durch die Änderungen bezüglich des Impfstoffs bei der Zweitimpfung, sondern durch die Änderungen bezüglich verkürzter Impfabstände gemäß der Vorgabe des Sozialministeriums. Insgesamt sind für das Termin- und Impfstoffmanagement im Kreisimpfzentrum aktuell sechs Personen beschäftigt.
Für eine Hotline zur Terminvereinbarung von Zweitterminen aufgrund des verkürzten Impfabstandes werden gegebenenfalls noch weitere Beschäftigte eingesetzt.
Ist überhaupt genügend Impfstoff vorhanden? Wenn ja, welcher?
Für die neue Empfehlung der Stiko ist genug Impfstoff vorhanden. Dabei handelt es sich um Biontech und eventuell Moderna.
Was muss ich machen, wenn ich meinen Zweittermin mit Astrazeneca behalten will?
Die Option, nicht der Empfehlung der Stiko zu folgen, bleibt theoretisch erhalten, ist aber bei der aktuellen Datenlage bezüglich der Wirksamkeit beziehungsweise des Schutzes gegen der Delta-Mutation nicht zu empfehlen. Wer auf eine Zweitimpfung mit Astrazeneca besteht, kann diese Impfung aber natürlich erhalten.
Was bedeutet die Empfehlung der Stiko für die Erstimpfungen?
Tendenziell wird die Anzahl der möglichen Erstimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff geringer werden durch die Stiko-Empfehlung. Insgesamt hängt die Anzahl der Erstimpfungen nicht nur von mRNA-Impfstoffen ab, sondern auch von der Verfügbarkeit von anderen Impfstoffen wie Johnson&Johnson.
Wird bei Erstimpfungen auf absehbare Zeit nur noch Astrazeneca verimpft? Wenn ja, bis wann etwa? Nein. Im Kreisimpfzentrum werden auch Erstimpfungen nur mit Biontech vorgenommen.
Wie viele Erstimpfungen sind im Kreisimpfzentrum in nächster Zeit überhaupt möglich? Für welchen Personenkreis?
Die Anzahl der Erstimpfungen hängt von der Verfügbarkeit der Impfstoffe ab. Aktuell wird wöchentlich die Situation anhand der dann eingetroffenen Lieferung bewertet. Der Personenkreis wird durch die Empfehlungen der Stiko vorgegeben. Aktuell werden im Zeitintervall vom 9. bis 14. Juli rund 3100 Erstimpfungen im Kreisimpfzentrum durchgeführt.