Aalener Nachrichten

Habeck und die schwäbisch­e Hausfrau

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es um solide Finanzen geht, erinnern Politiker gerne an die Tugenden der schwäbisch­en Hausfrau – nun krempelt Grünen-CoParteich­ef Robert Habeck das Bild gründlich um: „Der Spruch von der schwäbisch­en Hausfrau, die nie mehr ausgibt, als sie einnimmt, ist ja so etwas wie das Mantra der deutschen Haushaltsp­olitik. In Wahrheit aber ist er falsch“, sagte Habeck im Interview mit der „Süddeutsch­en Zeitung“. Zur Frage, woher das Geld für Investitio­nen kommen soll, bemühte auch er die schwäbisch­e Hausfrau. Allerdings in einer modernen Version. „Gerade die schwäbisch­en Frauen investiere­n. Die, die ich kenne, denken voraus. Sie sorgen dafür, dass ihre Kinder studieren können, ihr Geschäft modern ist, ihr mittelstän­disches Unternehme­n zukunftsfä­hig bleibt, bauen Häusle – auch mit Krediten. Sie bauen Neues auf, halten den Laden in Schuss, um so den Erfolg zu sichern und durch den Erfolg die Schulden wieder zu tilgen. Wir müssen also das alte Denken

aufbrechen und erklären, dass die staatliche Aufgabe und die staatliWen­n che Rolle eine andere ist als die, die uns lange vor allem von der Union vorgelebt worden ist“, so Habeck im Interview. Vor vielen Jahren, im Dezember 2008, hatte Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) beim Stuttgarte­r CDUParteit­ag noch das Bild der sparsamen schwäbisch­en Hausfrau gezeichnet um zu erklären, dass man nicht mit Milliarden Euro um sich werfen könne. Nur wenige Wochen später hatte sie allerdings mit der SPD ein 50-Milliarden­Euro-Paket geschnürt, um die Konjunktur anzukurbel­n. (dpa)

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