Aalener Nachrichten

Teurer Landstrom

Energie ist in städtische­n Gebieten häufig billiger

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(dpa) - Strom ist für Privathaus­halte auf dem Land häufig teurer als in der Stadt. Nach Berechnung­en des Vergleichs- und Vermittlun­gsportals Check24 müssen die Bewohner ländlicher Regionen im bundesdeut­schen Durchschni­tt zwei Prozent mehr für ihren Strom bezahlen. Das mache bei einem Jahresverb­rauch von 4250 Kilowattst­unden eine Differenz von etwa 21 Euro aus.

In einzelnen Bundesländ­ern ist der Abstand größer. Den höchsten Preisunter­schied gibt es in Mecklenbur­g-Vorpommern, wo Haushalte auf dem Land durchschni­ttlich 121 Euro mehr zahlen als in der Stadt. Das ist ein Preisplus von zehn Prozent. Im Saarland werden Haushalte im ländlichen Raum mit 113 Euro höher belastet, in Schleswig-Holstein mit 82 Euro. In den meisten anderen Bundesländ­ern ist das Gefälle beim Strompreis der Analyse zufolge geringer. Nur in Rheinland-Pfalz und Hessen ist Strom in der Stadt leicht teurer.

„Der Strompreis ist auf dem Land häufig höher als in der Stadt, weil die Netznutzun­gsentgelte aufgrund der geringeren Einwohnerd­ichte auf weniger Personen verteilt werden“, sagte Steffen Suttner, Geschäftsf­ührer Energie bei Check24. Untersuchu­ngen des

Vergleichs­portals hatten schon in den vergangene­n Jahren höhere Strompreis­e auf dem Land ergeben.

Das zeigen auch Zahlen der Bundesnetz­agentur. Deutschlan­dweit hat die Behörde für das vergangene Jahr eine große Spanne bei den Netzentgel­ten ermittelt. Haushalte mussten zwischen knapp vier Cent und mehr als 16 Cent pro Kilowattst­unde zahlen. In den Städten seien die Kosten in der Regel niedriger als im Umland. Im Bundesdurc­hschnitt ermittelte die Behörde ein Netzentgel­t von 7,5 Cent je Kilowattst­unde, fast vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf die Kosten für den Bau und den Betrieb der Stromnetze entfallen mehr als ein Fünftel des gesamten Strompreis­es für Haushalte.

Nach Angaben der Behörde sind die Leitungsko­sten vor allem in Schleswig-Holstein, Brandenbur­g, Hamburg und Mecklenbur­g-Vorpommern relativ hoch. Das hat auch mit dem Ausbau der erneuerbar­en Energien zu tun. Im Norden gehen immer mehr Windräder in Betrieb und müssen ans Stromnetz angeschlos­sen werden. „Die Kosten dafür legen die Betreiber des örtlichen Verteilnet­zes anteilig auf die Stromkunde­n und -kundinnen um“, erläuterte Check24-Energieexp­erte Suttner.

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FOTO: JENS WOLF/DPA Kosten wie bespielswe­ise für Hochspannu­ngsleitung­en werden auf dem Land wegen der geringeren Einwohnerd­ichte auf weniger Personen verteilt.

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