Gute Chancen auf Weihnachtsmarkt?
Verein Besucherbergwerk Tiefer Stollen blickt auf schwierige Pandemie-Zeiten zurück
- Das Besucherbergwerk „Tiefer Stollen“steht vor einschneidenden Maßnahmen. Das sagte Betriebsleiter Fritz Rosenstock bei der Mitgliederversammlung des Besucherbergwerkvereins in der Erzgrube. Zu normalen Zeiten wird hier mit dem Gebet der Bergleute in die neue Saison gestartet.
Eine verspätete Öffnung im vergangenen Jahr, dann der Lockdown und wieder eine verkürzte Besuchersaison 2021 prägten eine der wichtigsten Touristenattraktionen auf der Ostalb. In die aktuelle Saison war am 3. Juni gestartet worden. Normalerweise öffnet das Bergwerk zwischen Mitte und Ende März.
Veränderungen, so Rosenstock, werde es im Personalbereich geben. Der Obersteiger berichtete von den enormen Schwierigkeiten beim Hygienekonzept für ein Bergwerk. Im Tiefen Stollen wurde ein ausgefeiltes entwickelt, Corona-Teststation vor dem Stollenmund inklusive. Die soll zunächst weiterhin bestehen bleiben.
Die Zeit der Schließung wurde mit Reparaturarbeiten und Ausbesserungen genutzt. Rosenstock zufolge hat sich der neu angeschaffte Mini-Bagger für die Arbeit unter Tage bestens bewährt.
Der Tiefe Stollen war 2021 das erste Besucherbergwerk im Land, das überhaupt öffnete – mit einem eigenen Konzept. Führungen gab es nicht, die Asthmatherapie bleibt vorerst geschlossen.
Um überhaupt zu öffnen, erklärte Aalens Oberbürgermeister, sei eine gewisse Penetranz gegenüber dem Bergamt als zuständige Genehmigungsbehörde notwendig gewesen. Für Thilo Rentschler besitzt eine Aalener Tourismusattraktion wie das Bergwerk jedenfalls „Riesenpotential“. Und die Asthmatherapie sei ohnehin ein Alleinstellungsmerkmal in einer Stadt, die für Besucher „mit vielen Pfunden wuchern kann“.
Die Pandemie habe auch gelehrt, sagte der OB weiter, dass viele Menschen wieder erkannt hätten, dass das „Gute so nahe liegt“. Sprich: Man müsse nicht weit reisen oder wegfliegen, um etwas zu erleben und zu sehen. Was Rosenstock auch auffiel, waren die vielen Trauungen unter Tage im vergangenen August.
Rentschler ist zuversichtlich, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder stattfinden kann, wenn die Inzidenzzahlen so bleiben wie sie sind. Vorgesehen sind vier Tage, vom 2. bis 5. Dezember. In die Weihnachtswelt unter und über Tage kommen im Schnitt 10 000 oder mehr Besucher.
Es war die letzte Mitgliederversammlung mit Rentschler als Vereinsvorsitzendem. Als sein Nachfolger ist Aalens künftiger OB gesetzt. Wenn bis zu seinem Amtseintritt keine weiteren Mitglieder eintreten, wäre Frederick Brütting das 200. Vereinsmitglied.