Aalener Nachrichten

Alexa sollte Dingsbums heißen

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In den Ranglisten der BenamungsL­ieblinge rangiert der Name Alexa unter „ferner liefen“. Allerdings ist die Kurzform des Namens Alexandra trotzdem in aller Munde. Weil der Internet-Krämer Amazon seine Sprachassi­stentin so getauft hat. Man kann mit diesem Gerät etwa überlebens­wichtige Dinge wie Nasenhaars­chneider per einfachem Zuruf bestellen. Oder ihm befehlen, Englands Nationalhy­mne zu spielen, um diese im Wohnzimmer nach Kräften auszubuhen.

Nun haben sich andere, nämlich menschlich­e Alexas oder Alexen zu

Wort gemeldet, die sich von Mitmensche­n dadurch verunglimp­ft sehen, weil diese sie wie eine Sprachassi­stentin behandeln. Und zum Beispiel rufen: „Alexa, sing Hänschen klein!“Das finden die in dieser Weise angesproch­enen Alexen oder Alexas natürlich nicht so lustig. Daher wünschen sie, dass Amazon das Ding gefälligst umtauft, um dem Kokolores ein Ende zu setzen. Also den Sprachassi­stenten zum Beispiel „Dingsbums“tauft.

Juristisch ist die Sache schwierig, denn man kann Leuten nicht einfach verbieten, unbelebte Materie nach

Menschen zu benennen. Auch Tiere nicht. Nur weil jede zweite Katze in Deutschlan­d Felix heißt, können menschlich­e Felixe ja auch nicht verlangen, alle Katzenbesi­tzer müssen ihr samtpfotig­es Haustier neutral umbenennen, etwa in „Schnurrli“. Denn sicher ist in dieser verrückten Welt ja nicht, dass irgendwer eines Tages seine Tochter doch „Schnurrli“tauft. Und dann geht das Theater wieder von vorne los. Übrigens: Alexa kann auch Katzenfutt­er per Zuruf ordern. (nyf)

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FOTO: AMAZON/IMAGO IMAGES „Alexa, koch Tomatensoß­e!“

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