Nah bei den Menschen sein
Pastor Zimmerschitt verlässt nach 10 Jahren Aalen
– Nah bei den Menschen zu sein ist ihm besonders wichtig, den Glauben in der Gemeinschaft und im Alltag zu leben spielt für ihn eine große Rolle und Jesus steht für ihn im Mittelpunkt seines Handelns. Die Rede ist von Pastor Rainer Zimmerschitt, der nach zehn Jahren die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde in Aalen verlässt.
Spätestens nach einem Jahrzehnt sei es üblich die Pastorenstelle zu wechseln, erklärt er im Gespräch mit den „Aalener Nachrichten /Ipf- und Jagst-Zeitung“. Der Abschied von Aalen falle ihm und seiner Familie zwar schwer, doch freue er sich auch auf seine neue Aufgabe in Kirchheim/Teck.
Zimmerschitt ist in Darmstadt aufgewachsen und hat zunächst an mehreren Orten evangelische Theologie studiert. Besonders interessant war für ihn die Zeit in Basel, wo er viel über die Schweizer Reformatoren Calvin und Zwingli erfahren hat.
In Heidelberg ist Zimmerschitt dann zum ersten Mal mit der evangelisch-methodistischen Kirche in Kontakt gekommen. Die starke Gemeinschaft, die Orientierung am Evangelium und an Jesus und das Christsein im Alltag haben ihm besonders imponiert. So hat er noch ein Semester in Reutlingen evangelischmethodistische Theologie studiert.
Die erste Pastorenstelle des heute 52-Jährigen war in Karlsruhe, nach einer weiteren Station in Hersbruck im Nürnberger Land ist Zimmerschitt vor zehn Jahren nach Aalen gekommen.
„Ich kenne alle meine 200 Gemeindemitglieder aus Aalen und Schwäbisch Gmünd persönlich“, betont der Pastor. Viele hat er schon jahrelang auf ihrem Weg begleitet.
Wer einen evangelisch-methodistischen Gottesdienst besucht, der spürt den familiären Charakter und den Gemeinschaftsgeist unter den Gläubigen.
Zum vielfältigen Gemeindeleben gehören neben den Gottesdiensten und Bibelstunden auch Treffen von Kindern, Jugendlichen und von Familien.
Methodisten vertrauen darauf, dass Gott denen, die ihn bitten und sich ihm öffnen, seinen Geist schenkt, durch den sie Gottes Wort verstehen können. Theologie sei daher eine Aufgabe für alle Christen.
Der Glaube und das Tun gehören zusammen, beteuert Zimmerschitt.
„Die gelebte Ökumene ist das Besondere hier“, sagt Rainer Zimmerschitt
„Gott mitten im Alltag erleben“, ist sein Leitgedanke, den er mit den Gemeindemitgliedern teilt. Spiritualität, Gemeinschaft und die Umsetzung des Christseins im Alltag stehen an oberster Stelle.
Man spürt, dass der Pastor nah bei den Menschen ist. Besonders schwer war für ihn die Coronazeit, als viele menschliche Begegnungen vor allem mit Familien weggebrochen sind und auch lange Zeit keine Gottesdienste möglich waren. Trotzdem hat er so gut es ging Kontakt zu den Gemeindemitgliedern gehalten und „Newsletter“digital und analog versendet.
Engagiert ist Zimmerschitt auch in der Ökumene. So wirkt er bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) aktiv mit und auch ansonsten steht er in guter Verbindung zu anderen Kirchen, insbesondere zur evangelischen Landeskirche in Aalen.
„Die gelebte Ökumene ist das Besondere hier, das werde ich sicherlich vermissen“, sagt der Pastor. Außerdem findet er die Landschaft schön auf der Ostalb und der Kontakt zu den Aalener Gläubigen wird ihm fehlen. Mitte August verlässt Zimmerschitt Aalen. Seine Nachfolge ist bereits geregelt.