Gesundheitsakademie kommt zur Klinik
Pflegeschule soll für sieben Millionen Euro saniert werden
- Die Gesundheitsakademie des Ostalbkreises, die im Oktober gestartet ist, wird definitiv auf dem Bildungscampus an der St. Anna-Virngrund-Klinik in Ellwangen betrieben. Dies hat der Verwaltungsrat der Kliniken in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung beschlossen. Aus dem Rennen ist damit das Konversionsgelände, auf dem nach Ansicht von Karl Bux (CDU) vieles besser hätte gemanagt werden können.
Ein Thema im Gremium waren die Parkplätze, die in diesem Bereich jetzt schon Mangelware sind. Hier werde man Lösungen finden, zeigte sich Volker Grab (Grüne) zuversichtlich.
Mit der Festlegung des Standorts verbunden war die Zustimmung zur rund sieben Millionen Euro teuren Sanierung der Pflegeschule für die Gesundheitsakademie. Unter ihrem Dach sind alle Ausbildungsangebote der Kliniken Ostalb, alle Weiterbildungsangebote sowie Fortbildungsveranstaltungen zusammengefasst, wie Sylvia Pansow vom Klinikvorstand erläuterte.
Die Akademie sei ein Ort des Wissensmanagements für Gesundheit und Pflege. Das Angebot der grundständigen Ausbildungen umfasse nicht mehr nur die Pflegebildung, sondern auch medizinische Assistenzberufe und Fachweiterbildungsangebote, die es im Ostalbkreis kaum oder nur unzureichend gebe, die aber für den Erhalt eines professionellen Gesundheitssektors unerlässlich seien.
Die kontinuierliche Fortbildung aller Mitarbeiter sei für die Qualität der Gesundheitsversorgung fundamental, sagte Sylvia Pansow weiter. Wegen der Klinikstruktur sei es zwingend erforderlich, ein strukturiertes, interdisziplinär angelegtes Wissensmanagement zu pflegen. Die Akademie bündele und organisiere das Wissen und gebe es in den Fortbildungen an die Mitarbeiter zurück.
Geplant ist Pansow zufolge ein Trainingszentrum mit Skill Labs für Pflege, Medizin- und Gesundheitsberufe. Skill Labs sind Räume in der beruflichen Bildung der Gesundheitsberufe, die typische Tätigkeitsbereiche des jeweiligen Berufs abbilden und die Möglichkeit bieten, demonstrierte Handlungen beobachtbar zu machen.
SkillsLabs stellen eine Fallsituation dar anhand einer Simulationspuppe, die mit den üblichen technischen Geräten und Medizinprodukten ausgestattet ist. Die Situationen können laut Pansow realitätsnah erprobt und geübt werden. Da es deutschlandweit lediglich kleinere Skill Labs, und das vor allem in den Pflegeschulen, gibt, könnte der Ostalbkreis nach ihrer Ansicht mit einer Modellstation ein innovatives Leuchtturmprojekt entwickeln.
Die Akademie sei ein zartes Pflänzchen mit anspruchsvollen Inhalten, das heranwachsen müsse, sagte Karl Bux. Er begrüßte das Trainingszentrum ausdrücklich. Volker Grab nannte die Entscheidung für die Akademie richtig. Jetzt sei es wichtig, Mitarbeiter zu gewinnen und zu qualifizieren.
Die Akademie sei ein Lern- und Wissensort, konstatierte Carola Merk-Rudolph (SPD) und sprach von einer Investition in die Zukunft. Die Akademie sei eingebunden in das kreisweite Netzwerk mit den Hochschulen, versicherte Landrat Joachim Bläse. Die Nähe zur Klinik in Ellwangen sei eine große Chance.
Karl Hilsenbek (Freie Wähler) legte Wert auf einen Konsens mit der Stadt Ellwangen. Trotz des Parkhauses seien aber die Parkplätze ein Problem, denn die Frequenz sei jetzt schon hoch. Daher schlug er vor, den Bedarf für die Akademie zu erheben und brachte die ehemaligen Chefarzthäuser ins Gespräch, auf denen neuer Parkraum geschaffen werden könnte. Parken sehe er nicht als das größte Problem, widersprach Eberhard Schwerdtner (CDU).
„Das Problem ist angekommen“, versicherte Landrat Bläse. Man müsse aber auch über andere Mobilitätsangebote nachdenken. Über den Akademie-Standort sei man sich mit der Stadt Ellwangen einig. Der Verwaltungsrat billigte ihn einstimmig.