Oberdorf kurz vor der Überschwemmung?
Ohne Hochwasserschutz hätte es den höchsten Wasserstand seit jeher im Teilort gegeben
(ij) - Nur 20 Zentimeter hätten am Rückhaltebecken R50 unterm Ipf gefehlt, bevor es zu einem Überlauf gekommen wäre. Das berichtet Oberdorfs Ortsvorsteher Martin Stempfle. Das Bauwerk aus dem Jahr 1995 habe insgesamt ein Rückhaltevolumen von 568 900 Kubikmetern. Der Pegelhöchststand, von 5,3 Metern sei am Freitag, 9. Juli, gegen 19 Uhr erreicht worden. Die Rückstaumenge von 500 000 Kubikmetern sei erstmalig erreicht worden.
Von Privatpersonen wurden laut Stempfle von Donnerstag 8. Juli, auf Freitag, 9. Juli, die folgenden Niederschlagsmengen pro Quadratmeter gemessen: Baldern 85 Liter, Oberriffingen 100 Liter, Oberdorf 80 Liter und Edelmühle 120 Liter. Man müsse davon ausgehen, dass bei diesen Niederschlagsmengen ohne Hochwasserschutz der höchste gemessene Wasserstand in Oberdorf in der Ipfstraße (1,05 Meter im Jahr 1991) weit übertroffen worden wäre, so der Ortsvorsteher
Oberdorf sei zudem durch das Rückhaltbecken Moosgraben in Kerkingen (139000 Kubikmeter Rückhaltevolumen, Rückstaumenge über 90 000 Kubikmeter) und das Rückhaltebecken Schenkenbach Röttingen (185 000 Kubikmeter Rückhaltevolumen) vor größeren Überschwemmung geschützt. Hier sei zu erwähnen, dass das Rückhaltebecken Schenkenbach den Einzugsbereich Röttingen zurückhält, sodass das Karstgewässer vom Härtsfeld über dir Egerquelle die Eger in Oberdorf aufnehmen könnee.
Das Karstwasser habe Oberdorf zeitversetzt nach etwa zehn Stunden erreicht, das vom Sechtatal kommende Wasser nach rund acht Stunden.