Tag des offenen Klosters sorgt für Stau am Eingang
Im Mittelpunkt steht die Ausstellung „100 Jahre dem Leben dienen“– Generaloberin glücklich über Resonanz
- Mit einem Tag des offenen Klosters haben die AnnaSchwestern am Sonntagnachmittag ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Und die Bevölkerung kam in Scharen. Bisweilen gab es einen Stau am Eingang, denn eingelassen wurden nur Besucher, die wegen der CoronaPandemie geimpft, genesen oder getestet waren. Doch weggeschickt wurde keiner. Hatte jemand seinen Impfpass vergessen oder war die Testbescheinigung abgelaufen, konnten er oder sie sich vor Ort in einem Pavillon des Hospizes testen lassen.
Die Generaloberin der AnnaSchwestern, Schwester Veronika Mätzler, freute sich über den sehr großen Zulauf. „Ich habe das Gefühl, ich kenne fast alle“, sagte sie gegenüber der Presse: „Viele bekannte Gesichter, die einfach mit uns feiern möchten und ihre Wertschätzung und Dankbarkeit durch ihr Kommen zum Ausdruck bringen. Viele frühere Mitarbeiter, die im Ruhestand sind, und Mitarbeiter mit ihren Familien, zahlreiche Ärzte und Mitarbeiter aus Bad Cannstatt.“
Die Besucherinnen und Besucher, darunter viele Angehörige der Mitschwestern, und viele, die hier entbunden haben, Anna-Kinder sind oder Angehörige im Seniorenheim, in der Tagespflege oder im Hospiz hatten oder haben, kamen zum Teil von weit her, zum Großteil aber aus Ellwangen und Umgebung. So wie Siegfried Ohrnberger und seine Frau Maria aus Ellwangen. Seine Frau ist ein Anna-Kind, er jedoch wurde in Künzelsau geboren. Doch der Bezug zu den Anna-Schwestern ist auch für Siegfried Ohrnberger da, und das gleich dreifach. „Mein Onkel, Edmund Ohrenberger (richtig geschrieben), war Superior hier bei den AnnaSchwestern, mein Vater Robert war 35 Jahre Hausmeister hier, von 1952 bis zu seiner Rente, und mein 2002 verstorbener Bruder Wolfgang war Hausmeister in Cannstatt.“Er habe alle Generaloberinnen der AnnaSchwestern persönlich gekannt: „Wir waren mit dem Haus verwurzelt und verbunden.“Pfarrer Edmund Ohrenberger, Jahrgang 1906, war von 1942 bis 1947 Geistlicher Beirat und von 1947 bis zu seinem Tod 1963 Direktor der Anna-Schwestern.
Im Mittelpunkt des Tags des offenen Klosters stand die von Britta und Tomas Sturm aus Aalen-Fachsenfeld in Zusammenarbeit mit Generaloberin Schwester Veronika Mätzler konzipierte und mit Bildtafeln und Exponaten reich bestückte Dauerausstellung „100 Jahre dem Leben dienen“. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, darunter viele Anna-Kinder, genossen den Rundgang durch die Ausstellung im Flur des Erdgeschosses des Mutterhauses. Im Blickfeld stand dabei vor allem auch der Taufstein aus dem Jahr 1954, an dem in den 1950er- und 1960er-Jahren viele Ellwangerinnen und Ellwanger im Annaheim getauft worden sind. Aber auch Exponate wie die Taschenuhr und der Zwicker des Ordensgründers, Schönenbergpfarrer Anton Eberhard, und Geldbeutel und Kreuz der ersten Anna-Schwester, Mutter Kreszentia Harder, wurden gehörig bestaunt. Auf einem Foto sah man Schwestern beim Kartenspiel, auf einem anderen Schwestern bei der Mahlzeit im Refektorium. Auch ein Blick in die Hostienbäckerei konnte geworfen werden.
Im Festsaal der Anna-Schwestern begeisterte der Alleinunterhalter Peter Jagusch als Zauberer, Akrobat, Artist und Jongleur. Gern wurde auch das Angebot von Kaffee und Kuchen wahrgenommen. Der Tag ging mit einem Vespergebet im Innenhof der Schwesterngemeinschaft zu Ende, das vom „Orchesterle“der Anna-Schwestern musikalisch gestaltet wurde.
Die Dauerausstellung „100 Jahre
dem Leben dienen“kann von Montag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr und sonntags von 11.15 bis 16 Uhr besichtigt werden.