Brexit hemmt Handel
Wirtschaft beklagt höhere Kosten und mehr Bürokratie
(ak) - Sechs Monate nach dem Brexit klagen viele Unternehmen im Südwesten über höhere Kosten und mehr Bürokratie im Handel mit Großbritannien. „Der Brexit bleibt eine Herausforderung, niemand hat einen nahtlosen Übergang erwartet“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) der „Schwäbischen Zeitung“. „Das schlägt sich auch in der Entwicklung der Handelsbilanz zwischen Baden-Württemberg und dem
Vereinigten Königreich nieder: Die Ausfuhren nach Großbritannien sind im ersten Quartal 2021 um 19 Prozent eingebrochen.“
Hoffmeister-Kraut hatte am Montagnachmittag mit dem britischen Generalkonsul Simon Kendall sowie Vertretern der Südwest-Wirtschaft eine erste Zwischenbilanz nach sechs Monaten Brexit gezogen. Die ersten Monate des Jahres seien von großen Lieferproblemen geprägt gewesen.
(dpa) - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich für eine neue Bahnreform ausgesprochen, die den bundeseigenen Konzern auch ausdrücklich auf Klimaschutzziele verpflichtet. „Wir müssen uns in einer neuen Koalition Gedanken darüber machen, wie die Deutsche Bahn in die Zukunft geht“, sagte der CSU-Politiker. Der Einstieg sei jetzt schon vollzogen worden: „Gewinnmaximierung darf nicht an oberster Stelle stehen. Oberste Priorität der Bahn müssen Klimaziele sein.“
Dann müsse im Betrieb und bei der Infrastruktur nicht mit spitzem Bleistift gerechnet werden, sagte Scheuer: „Sondern es geht um die Erfüllung von Klimazielen durch das System Schiene.“Das könne auch die Akzeptanz für neue Schienenwege erhöhen. „Wenn man einen breiten Bürgerdialog macht und dokumentiert, dass man das für Umwelt, Mensch und Klima macht, dann wird den Bürgern klar: Wir brauchen die Infrastruktur – und die brauchen wir schneller.“
Es gehe auch darum, das Bahnsystem weiter zu digitalisieren. „Das bringt mehr Kapazität, ohne einen Meter Gleise neu bauen zu müssen“, erläuterte der Minister. „Wir brauchen digitale Kontroll- und Steuerungszentralen der Bahn in ganz Deutschland, um die Fehleranfälligkeit wegzubekommen. Mehr Digitalisierung ermögliche auch, belastete Strecken zu entzerren.