Kretschmann und die vielen Unbekannten
Umfrage bestätigt Popularität des Regierungschefs – Optimismus wächst trotz Corona
- Im März wurde gewählt, seit ein paar Monaten ist Baden-Württembergs neue Landesregierung im Amt. Zeit für die Zeitungsverlage im Südwesten mit dem aktuellen BaWü-Check, dem gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellten Baden-Württemberg-Monitor, das aktuelle Stimmungsbild der Bürgerinnen und Bürger abzufragen. Die Popularität von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist ungebrochen, während viele Mitglieder seines Kabinetts in der Bevölkerung kaum wahrgenommen werden. Lediglich Innenminister Thomas Strobl (CDU) kennen mehr als die Hälfte der Befragten. Kretschmann liegt bei 92 Prozent.
Auch hält sich die Zustimmung zur Neuauflage der grün-schwarzen Koalition im Land in überschaubaren Grenzen. Nur gut jeder Dritte freut sich über die Fortsetzung dieses Regierungsbündnisses, knapp jeder Dritte hätte sich lieber eine Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP gewünscht. Außerdem gab ebenfalls ein Drittel zu Protokoll, dass es egal sei, wer die Regierung bildet. Große Unterstützung erhält Kretschmanns grün-schwarze Koalition vor allem bei CDU-Anhängern. Sie begrüßen mit großer Mehrheit (72 Prozent) die Neuauflage des Bündnisses. Die Parteigänger der Grünen sind in der Frage gespalten: 47 Prozent präferieren Grün-Schwarz, 41 Prozent wäre die Ampel lieber gewesen.
Gefragt nach den wichtigsten Aufgaben für die neue Landesregierung, steht zwar immer noch die Bewältigung der Corona-Pandemie im Fokus. Allerdings lässt die Dringlichkeit etwas nach: 58 Prozent der Bevölkerung halten die Thematik derzeit für vordringlich, bei der letzten Erhebung im Februar waren es noch 67 Prozent. Tatsächlich steigt angesichts der sinkenden Corona-Infektionszahlen und der steigenden Impfquote die Zuversicht im Südwesten. Derzeit sehen 45 Prozent der Befragten den kommenden zwölf Monaten optimistisch entgegen, im Winter waren es noch 40 Prozent, im Spätherbst des vergangenen Jahres lediglich 30 Prozent.
Online befragt wurden vom renommierten Allensbacher Meinungsforschungsinstitut 1021 Personen ab 18 Jahren in ganz Baden-Württemberg. Die Interviews wurden vom 30. Juni bis 7. Juli geführt – also noch vor der Unwetterkatastrophe.
Die Umfrage der Tageszeitungen
Wie zufrieden sind die Menschen in BadenWürttemberg mit der Arbeit der Landesregierung? Werden die richtigen Schwerpunkte gesetzt, wo wird nur geredet, wo wird gehandelt?
Das wollten die Tageszeitungen in Baden-Württemberg in ihrer gemeinsamen Umfrage, dem BaWüCheck, genauer wissen und arbeiteten dafür mit dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) zusammen. Das IfD befragt einmal im Monat im Auftrag der Tageszeitungen mehr als 1000 Menschen
im Land, um repräsentative Ergebnisse zu erhalten. Das IfD gehört zu den namhaftesten Umfrage-Instituten Deutschlands, auf den Rat der IfD-Chefin Renate Köcher greifen Vorstandsvorsitzende, Regierungschefs und Verbände zurück. Die gedruckten Tageszeitungen in Baden-Württemberg erreichen jeden Tag mehr als fünf Millionen Menschen, hinzu kommen die Leserinnen und Leser auf den reichweitenstarken Onlineportalen der Tageszeitungen.