CDU-Gremien stellen sich hinter Wagenblast
Gemeinderatsfraktion und Stadtverbandsvorstand sprechen ihrem Vorsitzenden einstimmig das Vertrauen aus
(an) - Die CDU-Fraktion im Aalener Gemeinderat und der Vorstand des CDU-Stadtverbands Aalen haben am Montagabend bei einer Zusammenkunft ihrem Vorsitzenden Thomas Wagenblast ohne Gegenstimme das Vertrauen ausgesprochen. Wagenblast hatte bei diesem Treffen nach der OB-Wahl und nach dem Austritt von Inge Birkhold und zuvor Manfred Traub aus der Fraktion die Vertrauensfrage gestellt. Zugleich hätten sich alle Mitglieder der Fraktion in dieser Sitzung zu ihrem Verbleib in der CDU-Gemeinderatsfraktion bekannt, heißt es in einer Erklärung, welche der Stadtverbandsvorstand und die Fraktion am späten Dienstagnachmittag gemeinsam veröffentlicht haben.
Für die CDU-Fraktion und den CDU-Stadtverbandsvorstand, so heißt es darin weiter, sei nach all den schwierigen Vorgängen der letzten Wochen und Monate nun die Rückkehr zur Sacharbeit das Allerwichtigste. Die neue Situation im Gemeinderat – die CDU ist dort hinter den Grünen nun nur noch zweitstärkste Fraktion – „werden wir mit dem gebotenen Respekt annehmen“. Im Kommunalwahlkampf 2019 hätten 40 Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten hart und erfolgreich im Team bei der Bürgerschaft dafür gekämpft, dass die CDU als größte Fraktion in den Aalener Gemeinderat
einzieht. Dies hätten die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Vertrauen bei der Kommunalwahl ermöglicht. „Dass nun durch individuelle Entscheidungen das Bürgervotum und der Erfolg der Teamarbeit aus dem Wahlkampf geschmälert wurde, bedauern wir sehr“, steht in der Stellungnahme zu lesen.
Zur Erklärung von Inge Birkhold zu ihrem Fraktionsaustritt, so heißt es weiter, wolle man nur in einem Punkt Stellung nehmen: nämlich in der Frage nach dem von ihr angemahnten „offenen und ehrlichen Diskurs“im Zusammenhang mit ihrer angestrebten OB-Kandidatur und damit einhergehend der Frage nach der Unterstützung der angestrebten OB-Kandidatur durch die CDU-Gemeinderatsfraktion und den CDUStadtverbandsvorstand.
Nach der Ankündigung von OB Thilo Rentschler am 3. Februar, nicht mehr für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren, habe sich die CDU-Fraktion am 9. Februar getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Wir sind in dieser Sitzung von Inge Birkhold informiert worden, dass sie eine Kandidatur zur OB-Wahl anstrebt“, schreibt die CDU. Laut Birkholds eigener Aussage seien Gespräche von ihr mit der Findungskommission der Grünen bereits vor der Entscheidung von Rentschler geführt worden. Die Findungskommission habe sie angesprochen und ihr eine Unterstützung für eine OB-Kandidatur signalisiert. Auch habe sie eine OB-Kandidatur mit ihrer Familie besprochen.
„Dies war der Ausgangspunkt der Diskussion in der CDU-Gemeinderatsfraktion und im CDU-Stadtverbandsvorstand. Wir haben gründlich über die deutlich vorgetragene Initiative und Motivation von Inge Birkhold diskutiert und dann je einstimmig in der Fraktion sowie am 19. Februar im CDU-Stadtverbandsvorstand Inge Birkhold als unsere OB-Kandidatin nominiert und uns in der Folge auf den Wahlkampf vorbereitet“, heißt es in der CDU-Erklärung. „Deshalb traf uns der Rückzug von Birkhold am Gründonnerstag, 1. April, völlig überraschend“, heißt es weiter. Birkhold habe zwar in einzelnen Gesprächen den Rückzug von ihrer OB-Kandidatur kommuniziert. Ein möglicher Rückzug oder mögliche Gründe für einen solchen Schritt seien aber nicht im Vorfeld in den Gremien und vor den Personen diskutiert worden, die Birkhold einstimmig ihr Vertrauen geschenkt hätten. Auch bei der jetzigen Sitzung an diesem Montag sei sie nicht anwesend gewesen.
„Wir haben vor dem Rückzug keinerlei Gespräche mit anderen möglichen OB-Kandidatinnen und OBKandidaten geführt“, versichern Fraktion und Stadtverbandsvorstand. Die Unterstützung für Catherine
Rommel habe dadurch erst am 14. Mai – eineinhalb Monate nach Birkholds Rückzug – beschlossen werden können.