Großer Markt für kleine Tiere
In Hüttlingen war wieder Kleintierbörse – und die Käufer kamen schon frühmorgens
HÜTTLINGEN - Die ersten Käufer kamen schon um 7 Uhr am Sonntagmorgen. Also eine Stunde bevor der Hüttlinger Kleintierzuchtverein nach der Corona-Pause wieder seine erste Kleintierbörse öffnen konnte. Gekommen waren Käufer aus dem ganzen weiteren Umland. Und vor allem Familien, die hier günstig einen „Widder“, einen „Kleinschecken“oder ein „Schwedisches Blumenhuhn“mit nach Hause nehmen konnten. Die Hüttlinger Börse ist die größte in einem Umkreis von etwa 50 Kilometern. Etwa 400 Besucher waren unter den geltenden Corona-Auflagen über die rund zweieinhalb Stunden verteilt gekommen.
Sehr froh ist der zweite Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins Hüttlingen, Simon Mayer, dass man nun endlich wieder eine solche Kleintierbörse abhalten kann. Neben den strengen Tierschutzregeln nun auch unter den Corona-Hygienevorschriften. Bereits nach acht Uhr war die Wiese gegenüber dem Züchterheim gut vollgeparkt - Autos mit Kennzeichen aus dem Stuttgarter Raum, aus Donauwörth, dem Rems-Murr-Kreis oder aus Schwäbisch Hall.
1955 begann es mit dem Kleintiermarkt in Hüttlingen, damals noch vor dem Wirtshaus „Waldhorn“. Schnell sprach sich das herum, auch dass es hier erstklassige Tiere preisgünstig gibt: Zwergkaninchen und Kaninchen, Wassergeflügel, Hühner, Legehennen, Sittiche, Meerschweinchen, Vögel und Hamster.
Für Michael Mühlbeck aus Westhausen und Mitglied bei den Hüttlinger Züchtern, ist diese Börse auch die Gelegenheit, beispielsweise seine sehr seltenen und gerade im Trend liegenden Schwedischen Blumenhühner an den Mann oder an die Frau zu bringen. Seine Tochter hilft mit beim Verkauf und die Pflegetipps für das Huhn oder das Kaninchen gibt es gratis dazu.
Gehandelt wird aber auch, „wie beim Viehhandel“, erklärt schmunzelnd Simon Schill aus Pfahlheim. Für ein Zwergkaninchen muss man je nach Größe zwischen 10 und 20 Euro anlegen, für ein Huhn zwischen 10 und 15 Euro. „Lohnen“tut sich das für die privaten Züchter eigentlich nicht nach Abzug beispielsweise der Impfung oder des Futters. Nur zwei der vielen Händler sind gewerblich, die meisten sind Züchter und deren Familien, die in einem Verein sind. Wie etwa August Göggerle aus Dalkingen, der „immer dabei ist.“Eine weitere Tradition gibt es auch – die „Rote“, die hier schon am früheren Sonntagmorgen verzehrt wird. Und dazu ein Kaltgetränk nach Wahl.