FCH tritt an beim gestürzten Ex-Bundesligisten
Fußball-Zweitligist Heidenheim gastiert an diesem Freitag (18.30 Uhr) bei Hannover 96
– Diesen Start hatten sie sich beim Fußball-Zweitligisten Hannover 96 ganz anders vorgestellt, zumal der Spielplan zum Start doch augenscheinlich dem ambitionierten Klub in die Karten zu spielen schien. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Bremen stand zunächst Aufsteiger Rostock auf dem Programm und dann sollte es auch schon zum nächsten Aufsteiger nach Dresden gehen. Manch ein 96-Fan wird von sicheren sieben Punkten und dem Sprung ins obere Drittel der Tabelle ausgegangen sein. Die Realität ist jedoch eine andere: Daheim gegen Rostock setzte es ein deftiges 0:3, in Dresden dann folgte ein 0:2. Der ehemalige Bundesligist ist schnell auf den Boden der Zweitliga-Tatsachen gelandet, wieder einmal. Korrigieren möchte man diesen verheerenden Start nun am liebsten an diesem Freitag (18.30 Uhr) daheim gegen den 1. FC Heidenheim.
Der Direktvergleich zwischen diesen beiden Mannschaften ist ausgeglichen. In sechs Duellen verließ jede Mannschaft dreimal den Platz als Sieger, Unentschieden scheinen ausgeschlossen zu sein.
Die Mannschaft von Frank Schmidt kann von einem ordentlichen Ligaauftakt sprechen, wenngleich das Ausscheiden im Pokal (in Rostock) schon geschmerzt hatte. Daraus machte Schmidt auch keinen Hehl. Finanziellen Trost gab es nun aber doch nicht. So ist der Ex-Heidenheimer Robert Andrich in diesen Tagen von Union Berlin zu Bayer Leverkusen transferiert worden – an der Ablösesumme partizipiert auch der FCH, wie er auf Nachfrage bestätigte. Personell können die in der Liga noch ungeschlagenen Heidenheimer fast aus dem Vollen schöpfen, einzig Neuzugang Tim Siersleben fällt weiterhin mit Pfeifferschen Drüsenfieber aus. Ohnehin war es eine recht kurze Trainingswoche, so dass die angeschlagenen Patrick Mainka und Marnon Busch mit muskulären
Beschwerden nicht alle Trainings mitmachen konnten. Einem Einsatz in Hannover aber stehe bei beiden wohl nichts im Wege. Den Fehlstart des kommenden Gegners hat Schmidt natürlich mitbekommen: „Damit sind sie natürlich alles andere als zufrieden damit, vor allem zuletzt in den Duellen gegen zwei Aufsteiger. Das Spiel gegen Bremen müssen sie allerdings gewinne, da haben sie gut gespielt. Viel steht und fällt mit Marvin Ducksch“, hat sich Schmidt schon ein Bild von den Niedersachsen machen können.
Er und sein Team seien sich natürlich im Klaren darüber, dass Hannover vor allem die 0:3-Pleite daheim nun gegen den FCH wettmachen möchte. Neben Ducksch hebt Schmidt auch noch den Waldstetter Dominik Kaiser hervor, der im Mittelfeld der Hannoveraner die Fäden zieht. Auf wen Kaiser hier treffen wird, das ist beim FCH derzeit die spannendste Frage. In der Zentrale hat Heidenheims Trainer tatsächlich die Qual der Wahl. Hier duellieren sich um eine, je nach taktischer Ausrichtung auch zwei Positionen mit Jan Schöppner, Kevin Sessa, Andreas Geipl, Dzenis Burnic und nicht zuletzt auch Norman Theuerkauf gleich fünf Akteure. Während Schmidt auf Theuerkauf nur selten in der Startelf verzichtet, zuletzt spielte er wieder hinten links, ist von den anderen Akteuren keiner sicher im Team. Zuletzt auf der Sechs agiert und überzeugt hat Schöppner, bekam dies auch von seinem Trainer attestiert. Ihn hatte Schmidt aber ob seiner Kopfballstärke und den „tiefen Läufen“speziell für Rostock vorgesehen. Ob er Schöppner auch als Idealbesetzung für das doch eher quirlige Mittelfeld der Hannoveraner sieht, das ließ er offen. Auswahl hat er in jedem Fall genug. Das Manko der Heidenheimer ist derzeit die finale Situation. „Wir sind wiederholt zu guten Möglichkeiten rund um den Sechzehner gekommen. Aber, da wo es zählt, sind wir dann nicht richtig zum Abschluss gekommen. Da haben wir vieles nicht sauber ausgespielt“, bemängelte Schmidt, das müsse besser werden. Zufrieden, mit Ausnahme der Partie in Ingolstadt, ist Heidenheims Übungsleiter aktuell mit der Defensive. Es sei schwierig, gegen Heidenheim zu Chancen zu kommen, „das zeigen auch die Daten, das ist eine Stärke von uns seit Jahren. Das brauchen wir aber auch, um erfolgreich zu sein“, so Schmidt. Das größte Verbesserungspotenzial sehe er im letzten Drittel. Diese Verbesserung soll im Idealfall schon an diesem Freitagabend eintreten – um dann auch den Fehlstart Hannovers perfekt zu machen.