Fehlstart ist perfekt
Bitteres 1:2 gegen den Freiburger FC: Fußball-Oberligist Dorfmerkingen verliert drittes Spiel in Folge
NERESHEIM-DORFMERKINGEN – Wenn selbst der gegnerische Trainer Luca Murdolo von „Dusel“spricht, sagt dies eigentlich schon alles über den Spielverlauf aus. Und mit „Dusel“meinte er nicht nur den 0:1 Führungstreffer für sein Team, bei dem Michael Schiele den Ball so unglücklich abfälschte, dass Christian Zech im Dorfmerkinger Kasten dem ins Tor trudelnden Ball nur noch hinterherschauen konnte. Er meinte damit auch den gesamten Spielverlauf, den die Hausherren bis auf wenige Ausnahmen gegen den Freiburger FC bestimmten. Allerdings schafften sie es nicht ihre, vor allem in der zweiten Hälfte deutliche optische Überlegenheit in Tore umzumünzen.
Nach zaghaftem Beginn nahmen die Sportfreunde das Heft des Handelns in die Hand. Im Gegenzug beschränkten sich die Gäste darauf den Dorfmerkinger Offensivdrang einzudämmen und mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Was ihnen unter tatkräftiger Mithilfe von Michael Schiele bereits in der 14. Minute gelang, der einen eigentlich harmlosen Ball aus dem Halbfeld unglücklich abfälschte. „Er musste rangehen, sonst kommt der Ball zum Gegner“, nahm Torhüter Christian Zech den Unglücksraben in Schutz. Dieser Wirkungstreffer nahm den Dorfmerkingern sichtlich den Schwung. Zwar war man weiterhin optisch überlegen, agierte vor dem gegnerischen Tor aber zu umständlich, so dass kaum Chancen generiert wurden. Symptomatisch eine Szene zwischen Nietzer und Gallego. Anstatt den Abschluss zu suchen, wird der Ball dank eines doppelten Doppelpasses in aussichtsreicher Position verloren (27.). Da es auch die Gäste nicht schafften gefährlich vors Dorfmerkinger Tor zu kommen war es bis dato für beide Torhüter ein ruhiger Samstagnachmittag. Doch je näher die Halbzeitpause rückte, bekam David Bergmann im Freiburger Kasten mehr und mehr zu tun. Konnte er in der 40. Minute noch klären, war er beim Ausgleichstreffer durch Nietzer (45.) machtlos. Nach einem Ballgewinn zog Maximilian Eiselt aus halbrechter Position ab und Nietzer lenkte den Ball unhaltbar zum verdienten Ausgleich ab.
Auch dieser Treffer zeigte bei den Akteuren deutliche Wirkung und beflügelte die Sportfreunde. Sie schnürten die Gäste in deren Hälfte ein und erarbeiteten sich Torchance um Torchance. So hatten Gallego (61., 71.) Werner (63.), Pesic (64., 72.) und Nietzer (53., 72.) mehrfach den Führungstreffer auf dem Fuß, doch sie trafen nicht. Und so kam es wie es kommen musste. Nach einem leichtfertigen Ballverlust genügte den Freiburgern ein langer Ball um die Dorfmerkinger Hintermannschaft auszuschalten (79.). Die Sportfreunde warfen nun alles nach vorne und schnürten die Gäste in deren Strafraum ein. Selbst Zech hielt es nicht mehr in seinem Kasten und hätte als Mittelstürmer in den Schlussminuten fast noch den Ausgleich erzielt. „Das Spiel war symptomatisch für unsere Situation. Nicht nur wegen der zweiten Halbzeit hätten wir heute den Sieg verdient gehabt“, sagte SfD-Keeper Christian Zech. „Unglücklich. Wir waren klar besser, hatten mehr Ballbesitz und ein deutliches Chancenplus“, wusste Marc Gallego zu berichten. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben alles gegeben und mit viel Leidenschaft Einsatz und Willen gespielt, waren allerdings vor dem Tor nicht konsequent genug“, analysierte Helmut Dietterle.
SfD: Zech – Werner (70. Weiß), Janik, Feil, Pesic S., Gunst (82. Renner), Nietzer, Schiele (69. Schmidt), Adler, Gallego (82. Mutlu). Tore: 0:1 Schiele (ET) (14.) 1:1 Nietzer (45.) 1:2 Eggert (79.).