Römische Geschichte wird lebendig
Aktionstag am Limestor: Römerdarsteller wollen Imitat eines Siegesdenkmals aufstellen
(mab) - Der Verein Römerstraße Neckar-Alb-Aare und die Interessengemeinschaft VEX LEG VIII AVG für experimentelle Archäologie aus Rainau veranstalten einen gemeinsamen Aktionstag am Limestor Dalkingen. Der Aktionstag sollte eigentlich die Wanderausstellung „Vergangenheit wird lebendig“einläuten, die noch bis Sonntag, 7. November, im Limestor zu sehen ist. Nun wird er nachgeholt.
Vor 2000 Jahren bewachte der Limes als schützender Wall das römische Reich an der Grenze zu Germanien und sollte Feinde und Eindringlinge abschrecken. Heute zieht der Limes als touristische Sehenswürdigkeit Touristen an. Der Ostalbkreis investiert viel Geld, um die römische Geschichte für seine Gäste erlebbar zu machen. Auch die diesjährige Wanderausstellung im Limestor Dalkingen legt Zeugnis ab von der Vielfalt an römischen Sehenswürdigkeiten und lässt die Geschichte ein Stück weit lebendig werden.
Seit April steht die Wanderausstellung im Schutzhaus des Limestors. Der zur Eröffnung geplante Aktionstag musste wegen Corona verschoben werden. Jetzt soll er am Sonntag, 19. September, nachgeholt werden. Als Gäste haben die Organisatoren die Interessengemeinschaft VEX LEG VIII AVG für experimentelle Archäologie aus Rainau-Buch eingeladen.
Der Name der Gruppe bezieht sich auf eine historische achte Legion, die unter Kaiser Augustus (63 vor
Christus bis 14 nach Christus, regierte 31 vor Christus bis 14 nach Christus) den Beinamen „Augusta“für ihre Verdienste erhielt. Die Gruppe ist mit vielen Preisen ausgezeichnet worden und berät unter anderem Produktionen wie die ZDF-Fernsehreihe „Terra X“in Fragen römischer
Alltagsgeschichte. In diesem Jahr feiert die Interessengemeinschaft zudem ihr 30-jähriges Bestehen.
Das Jubiläumsjahr steht für die Gruppe unter dem Motto „Victoria et Gloria“, Sieg und Ruhm. Dieses Motto nutzen die Darsteller der VEX LEG VIII AVG für ein ganz besonderes Artefakt im Rahmen des Aktionstages. Die Gruppe stellt ein sogenanntes Tropaeum auf, einen meist hölzernen Pfahl oder ein Gerüst, an dem Waffen und Rüstungen der unterlegenen Krieger und Soldaten befestigt wurden als weit sichtbares Zeichen der Überlegenheit der römischer Streitmacht.
Das aus dem Altgriechischen entlehnte Wort „Tropaeum“bedeutet so viel wie „Flucht“und bezeichnet ursprünglich ein Siegessymbol, das genau an der Stelle aufgestellt wurde, an der die Feinde die Flucht ergriffen haben. Neben realistischen Darstellungen des römischen Lagerlebens informiert der Verein Römerstraße Neckar-Alb-Aare über die heutige touristische Römerstraße. Außerdem gibt es selbstgemachten Mulsum zum Verkosten, einen süßen Gewürzwein aus der antiken römischen Küche, sowie ein Familienquiz mit attraktiven Preisen.