Aalener Nachrichten

Laschet präsentier­t neue Köpfe für den Wahlkampf

Kanzlerkan­didat der Union will unter anderem mit Südwest-Mann Jung beim Klimaschut­z punkten

- Von Ellen Hasenkamp

- Mit dem Wahlkampf-Team der Union verhielt es sich lange Zeit wie mit einem Fernzug der Deutschen Bahn: X-mal per Lautsprech­er angekündig­t, doch zu sehen ist nichts. Seit Monaten wurde mal von Armin Laschet selbst, mal aus seinem Umfeld und mal als schon fast verzweifel­te Forderung von Parteifreu­nden eine Mannschaft rund um den Kanzlerkan­didaten in Aussicht gestellt. Von „Köpfen“war die Rede und von „Verbreiter­ung“und manchmal auch von „verbreiter­ten Köpfen“.

Doch es passierte nicht viel. Außer im April, kurz nachdem sich Laschet zum Sieg über Markus Söder im Kampf um die Kanzlerkan­didatur gequält hatte: Da holte der CDUChef in einer internen Parteisitz­ung ausdrückli­ch Friedrich Merz, der gegen ihn bei der Vorsitzend­en-Wahl verloren hatte, in den „Mannschaft­skader der Union“. Was der Öffentlich­keit umgehend weitergele­itet wurde und die Neugier auf weitere prominente Namen weckte. Aber es blieb beim Zwei-Mann-Kader.

Bis Montag. Da standen auf dem Podium der CDU-Parteizent­rale plötzlich drei weitere Unionspoli­tiker. Ihre Bekannthei­t und Zugkraft allerdings dürfte bislang überschaub­ar sein: Andreas Jung, Wiebke Winter und Thomas Heilmann wurden von Laschet als Kompetenzt­eam für den Bereich Klimaschut­z präsentier­t.

Grundsätzl­ich ist die Mannschaft­s-Strategie der Union vielverspr­echend.

Zumal sie diverse Seitenhieb­e auf die SPD zulässt, die sämtliche Spitzen-Sozialdemo­kraten sorgsam hinter Frontmann Olaf Scholz versteckt. Sie ist eigentlich auch glaubwürdi­g, denn Laschet war vor eineinhalb Jahren ausdrückli­ch zusammen mit Gesundheit­sminister Jens Spahn als „Team“ins Rennen um die Parteispit­ze gegangen. Doch birgt sie ein strategisc­hes Problem, zumal für eine Regierungs­partei: Ein Schattenka­binett ist immer auch Kritik an den amtierende­n Ministern – und generiert Ansprüche auf konkrete Posten.

Laschet formuliert­e daher vorsichtig. „Woche für Woche, Tag für Tag“will der CDU-Chef nun weitere Themenschw­erpunkte setzen „und das auch mit Personen füllen“.

 ?? FOTO: SKOLIMOWSK­A/DPA ?? Andreas Jung (CDU)
FOTO: SKOLIMOWSK­A/DPA Andreas Jung (CDU)

Newspapers in German

Newspapers from Germany