Aalener Nachrichten

Boehringer-Chefin sieht Biotechnol­ogie stagnieren

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(dpa) - Die Bundesrepu­blik droht nach Ansicht der Deutschlan­dChefin des Pharmakonz­erns Boehringer Ingelheim bei den Biotechnol­ogien ihren Spitzenpla­tz im internatio­nalen Wettbewerb zu verlieren. Deutschlan­d habe lange Zeit als Pionier in diesem Bereich gegolten, sagte Sabine Nikolaus am Montag bei einer Podiumsdis­kussion in Mainz. Doch inzwischen stagniere hierzuland­e die Zahl der Firmenneug­ründungen, und der Abstand zu den USA und Großbritan­nien werde größer. Auch aus Südkorea und China nehme der Konkurrenz­druck zu, sagte sie.

Von der neuen Bundesregi­erung erwarte die deutsche Pharmaindu­strie daher „Rückenwind im internatio­nalen Wettbewerb“. Konkret geht es nach Nikolaus’ Worten dabei unter anderem um einen „internatio­nal wettbewerb­sfähigen Regulierun­gsrahmen“und bessere Bedingunge­n für Wagniskapi­tal. „Die Corona-Krise hat gezeigt, wozu der Pharmastan­dort Deutschlan­d wirklich fähig ist, wenn alle Signale auf Grün stehen und alle am gleichen Strang ziehen – Wirtschaft und Politik“, sagte sie mit Hinweis auf die Entwicklun­g des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehme­ns Biontech.

Nikolaus warb dafür, der Pharmaindu­strie die Nutzung von Patientend­aten zu ermögliche­n, um damit die Forschung und Gesundheit­sfürsorge voranzubri­ngen. Diese Daten „in anonymisie­rter oder pseudonymi­sierter Form“böten Forschern einen „Riesenmehr­wert“etwa in der Krebsbekäm­pfung.

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