Abschied vom „Wöllstemer Beck“: Josef Holl ist mit 87 Jahren gestorben
(ij) - Am vergangenen Sonntag hat das Totenglöckle der Wöllsteiner Kapelle geläutet. Es hat den Tod von Josef Holl verkündet, Bäckermeister in Wöllstein bei Abtsgmünd. Er wurde 87 Jahre alt.
Als junger Mann hat der Verstorbene von seinem Vater 1962 die 1831 gegründete kleine Dorfbäckerei mit einem Dorflädele und angeschlossener Landwirtschaft in der vierten Generation übernommen. Zusammen mit seiner Frau Elfriede baute er einen modernen Bäckereibetrieb auf. Fünfzehn Angestellte fanden hier Arbeit und Brot.
Die hier hergestellten Backwaren wurden wegen ihrer Qualität geschätzt. Zahlreiche Medaillen und Urkunden wurden dem Geschäft und damit als Anerkennung des handwerklichen Könnens dem Bäckermeister Holl verliehen.
Er machte als „Wöllstemer Beck“das kleine Dorf im weiten Umkreis bis Wasseralfingen mit seinem
„Wöllsteiner Landbrot“bekannt. Für jeden Kunden fand er ein freundliches Wort. Und wenn im Dorf Not am Mann war, konnte man auf ihn und seine Frau zählen. In seinen 13 Filialen und auf Vereinsfesten waren die Wöllsteiner Backwaren begehrt. Im Jahr 1992 hat das Ehepaar Holl die Bäckerei abgegeben.
Für Wöllstein war Josef Holl der Mann, der unzählige Geschichten aus Alt-Wöllstein im Gedächtnis bewahrte und gern erzählte. Er war eine prägende und geachtete Persönlichkeit, um deren Rat selbst der Bürgermeister dankbar war. Nicht nur die Wöllsteiner trauern deshalb um ihren „Wöllstemer Beck“Josef Holl.