„Von einem Wohnblock zu sprechen, ist übertrieben“
Stadt kontert Vorwürfe der Anlieger – Projekt im Zochental sei Paradebeispiel für sinnvolle Innenentwicklung
(an) - Die Stadt nimmt Stellung zu den von Anwohnern geäußerten Vorwürfen zum Bauvorhaben eines privaten Investors auf einem bisher brachliegenden Grundstück zwischen Langert- und Saarstraße. Unter anderem heißt es in der mehrseitigen Mitteilung: Vor dem Hintergrund des Klimawandels habe die Stadt Aalen in den vergangenen Jahren die Entwicklung innerörtlicher Potenzialflächen stark intensiviert. Die Schließung von Baulücken stehe dabei im Fokus. Insofern sei das Projekt geradezu ein Paradebeispiel für eine städtebaulich und ökologisch sinnvolle Innentwicklung.
Laut Stadt entsprach der Bebauungsplan aus dem Jahr 1965 nicht mehr dem heutigen städtebaulichen Standard für eine behutsame Innenentwicklung mit dem Ziel, einen zentrumsnahen Wohnort zu schaffen. Er sei daher neu aufgestellt und im Oktober 2020 veröffentlicht worden. Auf die privaten Einwendungen habe die Verwaltung reagiert und mit den Anwohnern gesprochen. Anschließend sei ein Kompromiss zur ursprünglichen Planung erarbeitet worden.
Der Investor habe seine Planungen angepasst und rücke mit seinem Bauvorhaben weit über die gemäß Landesbauordnung vorgeschriebene Entfernung zu den Nachbargebäuden ab. Der Abstand zur östlichen Grundstücksgrenze werde auf 5,60
Meter vergrößert, was ein deutliches Entgegenkommen für die Nachbarschaft bedeute.
Laut Stadt entstehen acht Reihenund drei Doppelhäuser sowie ein Einfamilienhaus. Von einem „Wohnblock“zu sprechen, sei übertrieben. „Tatsächlich fügen sich die Entwürfe hinsichtlich Höhe und überbauter Grundfläche gut in die Umgebungsbebauung ein.“
Der Gemeinderat habe im Juli der geänderten Planung zugestimmt. Bis Anfang September hätten die Anwohner erneut Gelegenheit zur Stellungnahme gehabt. Die bis jetzt eingegangenen Einwände würden aktuell geprüft. Der Sachverhalt erfordere eine gründliche inhaltliche
Auseinandersetzung, sodass keineswegs ein „Durchwinken“oder „Durchdrücken“noch im September in Frage komme.
Die Stadtverwaltung weist Vorwürfe entschieden zurück, dass das Planverfahren nicht ausschließlich auf Grundlage geltender baurechtlicher Vorschriften und städtebaulicher Zielsetzungen erfolgt sei. Das Verfahren sei öffentlich, transparent und entspreche in vollem Umfang demokratischen Grundsätzen. Und schließlich: Die Stadt sei sowohl im vorliegenden Fall als auch bei allen weiteren Stadtentwicklungsmaßnahmen an einem Interessenausgleich aller beteiligten Akteure bemüht.