Queen beglückwünscht Tennisqueen
Weltranglistenvierten gegen die Nummer 1 der ATP gegangen. Und die Partie hielt alles, was sich die 21 139 Zuschauer im Stadion und Millionen vor den TV-Geräten versprochen hatten. Doch der Vorjahresfinalist erhielt am Ende erneut nur Komplimente, die er schon lange nicht mehr hören will.
Und er wird auch eine Statistik vorgelegt bekommen, die er schon
Elegantes schwarzes Abendkleid, goldene Ohrringe – und natürlich den blank polierten Silberpokal fest im Arm: Als die neue britische Tennisqueen am späten Samstag in New York für geschichtsträchtige Fotos posierte, wusste sie immer noch nicht, welche Welle der Begeisterung sie in ihrer Heimat ausgelöst hatte. „Ich habe noch nicht auf mein Handy geschaut“, sagte die 18-Jährige Stunden nach ihrem Sensationstriumph bei den US Open. Die Glückwünsche von Königin Elizabeth II., des britischen Premierministers Boris Johnson und zahlreicher Sportprominenz liefen zunächst ins Leere. Raducanu wollte einfach nur den Moment genießen.
Zuvor war der Senkrechtstarterin etwas gelungen, auf das die britischen Sportfans 44 lange Jahre warten mussten – der erste GrandSlam-Sieg bei den Frauen seit Virginia Wade 1977 in Wimbledon. Als erste Qualifikantin schaffte sie solch einen Coup. Und dann auch noch ohne Satzverlust. Raducanus Vorgängerin, 76 inzwischen, verfolgte im Arthur-Ashe-Stadion mit Tränen der Rührung, wie die Überraschungssiegerin im blau-weiß-roten Lamettaregen die Trophäe nach ihrem
gegen die nur zwei Monate ältere, ebenso sensationell aufspielende Leylah Fernandez aus Kanada in die Höhe stemmte.
Prompt folgten Glückwünsche aus dem königlichen Palast und aus 10 Downing Street. „Das ist eine bemerkenswerte Leistung in einem so jungen Alter und zeugt von Ihrer harten Arbeit und Ihrem Engagement“, richtete die Queen aus. Premier Johnson gratulierte zu so „außergewöhnlichem Geschick, Gelassenheit und Mut“.
Emma Raducanus Coup kam aus dem Nichts (sie hatte bislang noch nicht einmal ein Match auf der WTA-Tour gewonnen), das Leben der Tochter einer chinesischen Mutter und eines rumänischen Vaters verändert er mit einem Schlag. Sie ist nun 2,5 Millionen US-Dollar (cirka 2,1 Mio. Euro) reicher und macht einen Sprung von Rang 150 der Weltrangliste auf Platz 23. Aber, so verriet sie strahlend: „Im Moment ist mir das alles egal, ich genieße einfach das Leben.“(SID)