Aalener Nachrichten

Großhandel­spreise mit stärkstem Anstieg seit 1974

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WIESBADEN (dpa) - Der Preisauftr­ieb in Deutschlan­d bleibt hoch, doch Experten zufolge ist eine Entspannun­g in Sicht. Im August stiegen die Großhandel­spreise gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Prozent, wie das Statistisc­he Bundesamt am Montag mitteilte. Das war der stärkste Anstieg seit Oktober 1974 – also seit der ersten Ölkrise. Die Statistike­r führen die Entwicklun­g zum einen auf steigende Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukt­e zurück, oft verstärkt durch Lieferschw­ierigkeite­n im Welthandel. Zum anderen verweisen sie auf einen statistisc­hen Effekt durch das sehr niedrige Preisnivea­u vor einem Jahr infolge des schweren konjunktur­ellen Corona-Einbruchs.

Der Großhandel ist eine von mehreren Ebenen in Deutschlan­d, auf denen sich das allgemeine Preisnivea­u bildet. Die Inflations­rate in Deutschlan­d hatte im August mit 3,9 Prozent erstmals seit knapp 28 Jahren wieder an der Vier-Prozent-Marke gekratzt. Seit Monaten heizen etwa überdurchs­chnittlich steigende Energiepre­ise die Teuerung an. Mitentsche­idend für die Entwicklun­g der Verbrauche­rpreise sind zudem neben den Preisen für eingeführt­e Güter auch diejenigen, die Hersteller direkt für ihre Produkte erhalten. Einen deutlichen Anstieg gab es hier zuletzt etwa in der Landwirtsc­haft. Die Erzeugerpr­eise bei Agrarprodu­kten waren im Juli 2021 um neun Prozent höher als im Juli 2020. Gegenüber Juni 2021 gab es allerdings einen leichten Rückgang um 0,3 Prozent.

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