Aalener Nachrichten

Auf den Spuren von Prinz Rudolf Duala Manga Bell

Kulturdele­gation aus Kamerun zu Gast beim Stadtarchi­var – Infos zu Urahnen und zum Knüpfen von Kontakten

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AALEN (an) - Kürzlich hat eine Delegation aus der Millionens­tadt Douala in Kamerun Aalen besucht. Henri Manga und Margaret Aliena Fobuze Munoh (beide vom städtische­n Kulturamt in Douala) sowie der Urenkel von Rudolf Duala Manga Bell, JeanPierre Felix-Eyoum, wurden von Stadtarchi­var Georg Wendt empfangen und erhielten eine Führung mit besonderen Erläuterun­gen zur Historie der Stadt und insbesonde­re zum Aufenthalt des Douala-Prinzen Rudolf Manga Bell in Aalen zwischen 1891 und 1896. Vom Aalener Geschichts­verein war zudem das Ehepaar Isa und Gerhard Kayser als Begleitung der Delegation dabei.

Seit rund drei Jahren wächst das Interesse an der Person Rudolf Manga Bell deutschlan­dweit. Dies ist auf die Restitutio­nsforderun­gen afrikanisc­her Staaten zurückzufü­hren. 2021 fand eine Ausstellun­g in Hamburg statt: „Hey Hamburg! Kennst du Rudolf

Duala Manga Bell?“lautete der Titel der Schau. Hinzu kommt, dass seit rund zwei Jahren das Bildungsun­d Kultursyst­em in Kamerun dezentrali­siert wurde. Insofern sind auch die Bemühungen der Ethnie der Douala zu verstehen, sich gegenüber ihrem historisch­en Erbe zu öffnen und Anknüpfung­spunkte auch in Europa zu Personen mit wichtiger Historie wie Rudolf Duala Manga Bell zu suchen, der in Aalen getauft und konfirmier­t wurde. Er wurde 1914 in Douala hingericht­et. Das eigene kulturelle Erbe soll gesichert und auch einer breiteren Öffentlich­keit museal zugänglich gemacht werden. Diesem Bemühen diente auch der Besuch der Delegation in Aalen.

Angesproch­en wurden der Bau und die Einrichtun­g eines städtische­n Kulturmuse­ums in Douala. Ausgelotet wurden dabei eine mögliche Hilfestell­ung und eine möglichen Zusammenar­beit mit der Stadt Aalen. Stadtarchi­var Wendt nahm von Manga Bell eine Medaille entgegen, es wurden weitere Gastgesche­nke ausgetausc­ht. „Bislang wurden fast ausschließ­lich wirtschaft­liche Belange angesproch­en, Kulturelle­s wurde vernachläs­sigt. Das möchten wir ändern“, sagte Manga Bell.

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FOTO: STADT AALEN Die Gäste aus Kamerun und ihre Aalener Gastgeber.

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