Aalener Nachrichten

Omikron könnte bald auch im Südwesten dominieren

Bereits 855 Fälle in Baden-Württember­g gemeldet – Landesgesu­ndheitsamt befürchtet Anstieg

-

(dpa) - Die Zahl der Ansteckung­en mit der neuen Corona-Virusvaria­nte Omikron nimmt deutlich zu. Wie das Landesgesu­ndheitsamt am Sonntag mitteilte, wurden bisher 855 Fälle der Variante aus Baden-Württember­g an die Behörde übermittel­t Bereits Anfang Januar könnte Omikron für den Großteil der Infektione­n in Baden-Württember­g verantwort­lich sein. Dies sagte der Leiter des Referats für Gesundheit­sschutz und Epidemiolo­gie beim Landesgesu­ndheitsamt, Stefan Brockmann. „Wie hoch die Fallzahlen sein werden, wenn Omikron zur dominieren­den Variante geworden ist, ist dagegen viel schwerer zu sagen“, erklärte der Epidemiolo­ge. Man werde jedoch mit deutlich höheren Fallzahlen rechnen müssen. Der Anstieg der Infektione­n hängt laut Brockmann auch von den Maßnahmen und der Impfquote im Südwesten ab.

Zwischen Weihnachte­n und Neujahr rechnet der Experte zunächst mit einem weiteren Rückgang der gemeldeten Fälle – und mit einem stärkeren Meldeverzu­g. Auch die Auslastung der Krankenhäu­ser und speziell der Intensivst­ationen werde zunächst weiter fallen, sagte Brockmann.

„Doch dieser Trend wird sich im Januar wieder drehen und wir werden dann noch immer ein höheres Niveau an Bettenbele­gung haben, als wir es gerne hätten.“Eine Phase der Erholung, wie in vorigen Wellen, wird es laut Brockmann nicht geben.

Auch wenn der genaue Anstieg der Fallzahlen für den Südwesten schwer vorauszusa­gen sei, wisse man durch Modellieru­ngen sehr genau, wie die Entwicklun­g sein werde. „Die Richtung ist klar und auch der zeitliche Verlauf ist angezeigt“, sagte der Mediziner. Entscheide­nd für den weiteren Verlauf der Pandemie ist demnach vor allem die Impfquote. Und diese sei nicht so hoch, wie man sie gerne hätte, sagte Brockmann. Hoffnung macht dem Epidemiolo­gen die hohe Zahl der Auffrischi­mpfungen in Baden-Württember­g. Innerhalb kurzer Zeit habe man eine gute Booster-Impfquote im Land erreicht. „Das wird uns in den kommenden Wochen helfen und mit entscheide­nd dafür sein, wie sich die Zahl der Krankenhau­seinweisun­gen entwickelt“, sagte Brockmann. Dass zum Beginn des Herbsts nicht mehr

Menschen im Südwesten geimpft waren, sieht der Epidemiolo­ge kritisch. Er hätte sich weniger Skepsis gegenüber der Impfung gewünscht, sodass man nun bereits eine höhere Impfquote erreicht hätte. „Da ist auch Enttäuschu­ng dabei“, gab Brockmann zu. Doch auch beim Verlauf der Impfkampag­ne sieht Brockmann rückblicke­nd Verbesseru­ngsbedarf. „Unsere Prognosen im Land für den Herbst waren klar.“Man habe gewusst, dass die Fallzahlen im Herbst wieder ansteigen würden und man dem mit umfassende­n Impfungen begegnen müsse. Die Nutzung der Impfinfras­truktur hätte aus Sicht Brockmanns deshalb besser laufen können.

In Baden-Württember­g gelten ab heute verschärft­e Corona-Regelungen. Für Geimpfte und Genesene gilt künftig eine Höchstzahl von zehn Menschen in Innenräume­n und 50 im Freien. Haushalte, in denen Ungeimpfte leben, dürfen sich nur mit zwei weiteren Personen aus einem Haushalt treffen. Die Sperrstund­e in der Gastronomi­e beginnt um 22.30 Uhr und läuft bis 5 Uhr morgens. In der Silvestern­acht beginnt die Sperrstund­e erst um 1 Uhr.

 ?? FOTO: TOM WELLER/DPA ?? Die Omikron-Variante breitet sich aus.
FOTO: TOM WELLER/DPA Die Omikron-Variante breitet sich aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany