Weihnachten mit Corona: „Mit Jesus an der Seite ohne Furcht nach vorne schauen“
Der Ruf des Engels gilt auch in schwierigen Zeiten an der Stadtkirche – Zahlreiche Gottesdienste über Weihnachten senden so wichtige Botschaften
(an) - Es war alles ein wenig anders in diesem Jahr, Masken mussten getragen werden, Singen war nicht erlaubt, angemeldet musste man sein und manches mehr. Und doch galt auch diesmal der Ruf des Engels: „Fürchtet euch nicht. Sieh ich verkündige Euch große Freude.“Von dieser Freude etwas spüren sei an diesem Abend ganz besonders wichtig, betonte Pfarrer Bernhard Richter beim Familiengottesdienst am Heiligen Abend in der Stadtkirche.
Darin kam das Krippenspiel „Ein Geschenk für die Welt“unter der Regie von Martina Frasch und Sabine Weinbrenner zur Aufführung. „Sind wir bald da?“, fragte Maria – und Josef zeigt ihr Bethlehem, das sie in Kürze erreichen sollten. Doch wie damals der Weg für Maria und Josef weiterhin beschwerlich war, so auch für die Menschen heute, wenn Krankheit und Schmerzen, Sorgen und Probleme, sich ihren Weg bahnen. „Doch mit Jesus ist einer an unserer Seite, der mit uns geht und bei uns bleibt. Und so werden wir auch den Herausforderungen des neuen Jahres gewachsen sein, weil er uns Halt und Hoffnung gibt.“
In der Christvesper zog Dekan Ralf Drescher in seiner Predigt eine Parallele zu den sozialen Missständen zur Zeit des Propheten Michael. Dort enteignen die Reichen die kleinen Bauern systematisch und berauben sie so ihrer Lebensgrundlage. „Denken wir nur an die Entwicklung der Grundstücks- und Immobilienpreise der vergangenen Jahre in unserem Land. Viele junge Familien können da nicht mehr Schritt halten und kommen unter die Räder, sobald sich eine kritische Situation ergibt, wie wir sie derzeit erleben, vor allem, wenn das nötige Einkommen mit einem Mal nicht mehr sicher gestellt erscheint“, so Drescher.
Am späten Abend feierte Pfarrer Jan Langfeldt in der Stadtkirche mit einem Team die Christmette. Bei allen Gottesdiensten sorgte Lukas Nagel an der Orgel und eine Schola für die festliche musikalische Ausgestaltung der Gottesdienste.
Im Ostalbklinikum ging es im Gottesdienst mit Pfarrerin Andrea Stier darum, das Dunkle für einen Augenblick hinter sich zu lassen, denn: „Gott kommt in unsere Welt und kennt unsere Sorgen und Ängste und schaut nicht weg, sondern hilft uns, sie zu tragen.“Im Gemeindehaus feierte Pfarrerin Theresa Haenle einen Familiengottesdienst mit Krippenspiel. Im Peter und Paul hielten Pfarrerin Caroline Bender und Pastoralreferentin Karin Fritscher zusammen die beiden ökumenischen Gottesdienste. Zuerst mit dem Krippenspiel, in dem die entscheidende Botschaft war: „Heute Nacht könnt Ihr hören, dass Euer Leben unendlich wertvoll ist: Denn Gott ist heute zu euch gekommen. Ein Kind, neugeboren im Stall. So will Gott uns auch in diesen Zeiten nahe sein“, so die Geistliche. Pfeifer (Orgel, Klavier, Akkordeon) und Manuel Bernardt (Violine, Orgel) und zwei Kinder an Oboe und Klavier gestalteten die feierlich-fröhlichen Gottesdienste musikalisch.