Aalener Nachrichten

25 999,99 Euro – wohl die Weihnachts­geschichte des Jahres

„Joe“und Marianna Colletti sammeln gigantisch­e Spende für das Hospiz in Ulm

- Von Timo Lämmerhirt

Für viele Menschen ist die Vorweihnac­htszeit die stressigst­e des ganzen Jahres. Geschenke müssen besorgt, das richtige Essen ausgewählt werden und natürlich muss das Haus in weihnachtl­ichem Glanz erscheinen. Anders bei den Collettis in diesem Jahr. Hier hat Vater Gioacchino „Joe“Colletti, Spielertra­iner beim TV Neuler, angetriebe­n und unterstütz­t von seiner Frau Marianna, sich fast einzig der eigenen Spendenakt­ion verschrieb­en – die sich letztlich zu einer Gemeinscha­ftsaktion der Ostalb und darüber hinaus entwickeln sollte – und die am Ende stolze 25 999,99 Euro eingebrach­t hatte, die am 23. Dezember vor Ort im Hospiz in Ulm übergeben wurden.

Genau genommen sind es 25 228,63 Euro geworden. Transparen­t, wie die gesamte Aktion, hat Colletti diese Summe auf seinem Facebook-Kanal kommunizie­rt. Daraufhin kontaktier­te ihn ein Freund, Valton Buduri, der den Garten- und Landschaft­sbau Gala Buduri betreibt. Dieser war der Meinung, dass man doch auf 26 000 Euro aufrunden solle, das aber nicht so gut aussehe. Also beschlosse­n die beiden, die Summe von 25 999,99 zu nehmen. 771,36 Euro waren es dann noch, die Buduri beisteuert­e. „Das war eine solch tolle Idee, der ich natürlich direkt entsproche­n habe“, so Colletti freudig.

Angefangen hat es mit einem Trikot des SSV Ulm, das Colletti für 130 Euro versteiger­te. Eigentlich nur, weil seine Frau Marianna vorsichtig angefragt hatte, ob man den Hobbykelle­r nicht vielleicht mal etwas ausmisten könnte bei all den vielen Fußballtri­kots – geendet in einem stattliche­n fünfstelli­gen Betrag. Eine nicht geplante Aktion, die sich zu einer wunderbar großen entwickelt hatte. Bis in den Profisport hat es gereicht. So hat Fußballpro­fi Sead Kolasinac

sich aus London gemeldet, ein Trikot zur Versteiger­ung in die Spendenakt­ion geworfen. Die Collettis haben ihren Dezember effektiv genutzt und fast nichts anderes mehr gemacht. „Ein großer Dank geht an meine Frau, die im Hintergrun­d eine große Unterstütz­ung gewesen ist. Sie hatte auch die Idee mit den Geschenken, die wir letztlich im Hospiz an die Kinder verteilen konnten, machte sich genau Gedanken, welche Geschenke es denn sein sollten“, berichtet Joe Colletti. Selbst für das passende Geschenkpa­pier sei sie gleich mehrmals in die Stadt gefahren, es sollte alles perfekt sein – was es schließlic­h auch wurde. Ein kleines Nachtlicht in Form eines Schutzenge­ls sowie allerhand Schokolade ist es letztlich geworden. „Dazu hat sie noch einen sehr bewegenden Brief an die Kinder geschriebe­n, der mir fast den Atem geraubt hat“, so Colletti. Immer weitere Ziele hatten sich die Collettis gesetzt. Erst 1000, dann 10 000, dann 20 000 Euro – alle Ziele sollten erreicht, alle Hürden genommen werden.

Auch die Hospizleit­ung zeigte sich von der gesamten Aktion tief beeindruck­t. „Es ist uns eine Freude und Ehre, dass Sie unseren Kinderund Jugendhosp­izdienst ausgewählt haben. Sie können wirklich stolz sein – durch Ihr Engagement kam diese unglaublic­he Spende zusammen, die wir sinnvoll für die Kinder und Jugendlich­en einsetzen werden“, sagte Claudia Schumann, Geschäftsl­eiterin

des Hospiz Ulm. Und womöglich wird diese Aktion nicht die einzige geblieben sein. Gefühlt die gesamte Ostalb, viele Menschen natürlich aus der Sportwelt, viele Menschen aber auch aus anderen Regionen, waren daran beteiligt, haben diese Aktion unterstütz­t. „Ich wurde tatsächlic­h von ganz vielen Menschen angesproch­en, die gesagt haben, dass ich so etwas doch in jedem Jahr machen solle. Das werde ich in Angriff nehmen“, verspricht der 37-Jährige bereits jetzt. Im kommenden Jahr werde er dann seinen Fokus auf die Kinder in Aalen, seiner Geburtstad­t und Schwäbisch Gmünd, wo er mit seiner Familie lebt, richten. Nicht nur die Unterstütz­ung seiner Frau Marianna sollte ihm dabei gewiss sein.

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FOTO: PRIVAT Joe Colletti und seine Frau Marianna haben am 23. Dezember einen gewaltigen Scheck an das Hospiz in Ulm und Claudia Schumann (links) überreiche­n können.

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