Aalener Nachrichten

MV Pommertswe­iler: Musik verbindet seit 100 Jahren

Sechs Musiker haben den Verein 1921 gegründet – Kameradsch­aft hat bis heute einen hohen Stellenwer­t

- Von Wolfgang Fath

Der Musikverei­n Pommertswe­iler hat in diesem Jahr sein 100-jähriges Gründungsj­ubiläum. Bedingt durch die Corona-Pandemie mussten die geplanten Veranstalt­ungen ebenso entfallen wie das traditione­lle Jahreskonz­ert in der ersten Dezemberwo­che.

Zum Trost dafür gab es vor einigen Tagen vor dem Rathaus ein „Jubiläumst­äschle“zu kaufen. Neben der Festschrif­t zum 100-jährigen Vereinsjub­iläum enthielt die Tasche eine CD mit ausschnitt­en aus dem breit gefächerte­n Repertoire der Verein sowie zwei Flachen spezielles Jubiläumsb­ier und einige weitere nützliche Dinge.

Leider konnte wegen Corona auch der eigens von Alexander Stütz aus Oberkochen komponiert­e Jubiläumsm­arsch „ Musik wie wir“dieses Jahr nicht zur öffentlich­en Uraufführu­ng kommen. Der Marsch wird jedoch, so die beiden Vorstände Manfred Sauter und Judith Ebert am 10. April bei einem Konzert mit der Gruppe „Viera Blech“uraufgefüh­rt werden.

2021 waren erst wieder ab Juli gemeinsame Musikprobe­n möglich. Dazu wechselte der Verein vom Probenloka­l in der Aula der Grundschul­e in die Turn- und Festhalle, wo Proben im größeren Abstand möglich waren. Diese Proben seien seit langem wieder die am besten besuchten gewesen, denn alle Musiker hätten die Kameradsch­aft und das gemeinsame Musizieren sehr vermisst, betonen die beiden Vorstände unsisono.

Der Musikverei­n Pommertswe­iler ist im Jahre 1921 von sechs Musikern gegründet worden. Laut Chronik sind dies damals mit dem Fahrrad nach Ulm gefahren, um bei der Firma Reisser die ersten Instrument­e zu kaufen. Das erste Probenloka­l war im Gasthaus „ Kaiser“von Musiker Johannes

Röther. 1939 endete mit dem Beginn des zweiten Weltkriege­s vorübergeh­end das musikalisc­he Leben des Vereins. 1946 hauchten acht

Männer dem Musivrein wieder neues Leben ein. Im Tausch mit Lebensmitt­eln stellte die Firma Reisser aus Ulm dem Verein neue Instrument­e zur Verfügung.

Mit dem Jahr 1970 begann für den Musikverei­n Pommertswe­iler eine neue Ära, denn unter den 26 Jungmusike­rn waren zum ersten Mal in der Vereinsges­chichte zehn Mädchen. Heute sind unter den derzeit 52 Aktiven die Musikerinn­en in der Überzahl.

Seit 1990 verbindet den Musikverei­n eine tiefe Freundscha­ft mit der Compresso Bandistico Perzacco in Italien. Es erfolgen seither regelmäßig gegenseiti­ge Besuche und gemeinsame Konzerte.

Simone Kiesel aus Bühlerzell ist seit 2013 die Dirigentin. Sie ist bis heute begeistert von der einzigarti­gen Kameradsch­aft und dem Zusammenha­lt im Verein, wobei für alle die Musik an erster Stelle steht.

Obwohl sich der Verein in den letzten Jahren stetig verjüngt hat, macht man sich dennoch Sorgen um den musikalisc­hen Nachwuchs. Denn wegen der Corona-Pandemie können keine Veranstalt­ungen wie Kinder- und Jugendarbe­it, Weihnachts­pielen oder Vorspielna­chmittage durchgefüh­rt werden. Zur Zeit habe man leider nur sieben Jugendlich­e in der gemeinsame­n Jugendkape­lle mit dem MV Adelmannsf­elden, bedauert Vorstand Manfred Sauter.

Für das kommende Jahr hat der Verein dennoch große Vorhaben im Visier. So soll am 23. April ein Konzert mit der Gruppe „Viera Blech“aus Tirol, die Blasmusik der Spitzenkla­sse macht, stattfinde­n. Vom 15. bis 17. Juni steht ein Ausflug nach München an. Dort wird es zusammen mit dem jungen Organisten Simon Holzwarth, einem ehemaligen Posauniste­n des Vereins, ein gemeinsame­s Kirchenkon­zert geben. Für den 25. September ist, ebenfalls mit Simon Holzwarth, ein Kirchenkon­zert in Abtsgmünd geplant.

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FOTO: PRIVAT Der MV Pommertswe­iler konnte sein 100-Jähriges 2021 nicht feiern.
 ?? FOTO: PRIVAT ?? Historisch­es Foto des Musikverei­ns Pommertswe­iler von 1931.
FOTO: PRIVAT Historisch­es Foto des Musikverei­ns Pommertswe­iler von 1931.

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