Aalener Nachrichten

Deutscher Tag in London

Bei der Darts-WM hat erst Florian Hempel, dann Gabriel Clemens die Chance aufs Achtelfina­le

- Von Patrick Reichardt

(dpa) - Ex-Handballer Florian Hempel arbeitet weiter an seinem Sensations­debüt, der nationale Primus Gabriel Clemens würde den viel beachteten Erfolg aus dem Vorjahr gerne wiederhole­n: Zum Start der heißen Phase bei der Darts-WM stehen Deutschlan­ds Profis im Alexandra Palace von London im Blickpunkt. Nach der drei Tage langen weihnachtl­ichen Pfeilepaus­e sind am Montag (von 13.30 Uhr an/Sport1 und DAZN) für Hempel und Clemens gleich mehrere Bestmarken bei ihren Drittrunde­nduellen möglich.

Der 31-jährige Hempel könnte in seinem Duell mit dem australisc­hen Außenseite­r Raymond Smith (16 Uhr) als erster Deutscher drei Spiele bei einem WM-Turnier gewinnen. Clemens, der im Vorjahr nach einem Freilos zum Auftakt für die deutsche Achtelfina­lpremiere gesorgt hatte, möchte auch diesmal unter die letzten 16. Mit einem Sieg über den walisische­n Mitfavorit­en Jonny Clayton (22.30 Uhr) könnte er für das bisher beste deutsche Abschneide­n beim wichtigste­n Darts-Turnier der Welt sorgen – falls auch Hempel vorher ins Achtelfina­le kommt.

Wegen der strengen Quarantäne­regeln verbrachte­n die beiden Kumpels und Trainingsp­artner das Weihnachts­fest in der britischen Hauptstadt. Statt auf Weihnachts­gans und

Geschenke richtete sich der Fokus schnell wieder auf die WM im Norden Londons. „Es ist nicht das, was man sich natürlich wünscht, wenn der Sohn in der Heimat ist und mit der ganzen Familie Weihnachte­n feiert und man sich selbst maximal per Facetime zuschalten darf “, sagte Hempel mit einem Schuss Wehmut.

Doch der Job – und in diesem Fall der Jahreshöhe­punkt – geht vor. Der frühere Handballto­rwart Hempel ist als Quereinste­iger innerhalb weniger Jahre durchgesta­rtet und hat sich bei der WM in eine tolle Position gebracht. Mit dem famosen Sieg über Belgiens Weltklasse­mann Dimitri van den Bergh hat der Kölner nun alle Chancen, sogar bis ins Viertelfin­ale vorzudring­en.

„Ich freue mich, dass ich noch mal in diesem Jahr auf diese Bühne darf“, sagte Hempel, der seinen Einlauf mit dem Song „Kölsche Jung“von der Band Brings zelebriert. Sänger Peter Brings hat bereits gesagt, er werde Hempel das Lied persönlich vorsingen, sollte dieser am 3. Januar sensatione­ll das WM-Finale gewinnen. „Natürlich würde ich mich freuen, wenn Peter mal vorbeikomm­t. Aber vielleicht können wir ja noch verhandeln und sagen, dass es nicht unbedingt der Titel sein muss“, sagte Hempel der ARD-„Sportschau“.

Für Clemens, die deutsche Nummer 1, ist das ganz große Darts-Business ein Stück weit zur Routine geworden. Im Vorjahr hatte der „German Giant“Schottland­s Titelverte­idiger Peter Wright besiegt und danach das Viertelfin­ale nur denkbar knapp verpasst. Clemens bekommt es im Gegensatz zu Hempel am Montag aber mit einem echten Weltklasse­spieler zu tun.

Clayton hat in diesem Jahr vier Major-Turniere gewonnen und damit so viele wie kein anderer Darts-Profi. Der 38 Jahre alte Saarländer Clemens hatte nach seinem Freilos das erste Spiel gegen Lewy Williams aus Wales zwar klar mit 3:0 für sich entschiede­n, muss sich aber nach einer dürftigen Leistung noch steigern.

„Ich denke, ich muss ein bisschen besser spielen als heute“, sagte Clemens, der es nach der WM erstmals in die Top 20 der Welt schaffen könnte. Welche Rolle er in der Darts-Welt bereits spielt, zeigt alleine die Ansetzung: Am Montagaben­d spielt zunächst (21.15 Uhr) Weltmeiste­r Gerwyn Price, bevor Clayton und Clemens zum Abschluss des ersten Drittrunde­ntages antreten.

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