Aalener Nachrichten

Königsklas­se kommt vor Kür

Gegen Benfica darf Liverpool nicht an ManCity denken

- Von Florian Krebl

(SID) - Jürgen Klopp sinnierte bereits über den großen Showdown mit Pep Guardiola, doch dann richtete er den Fokus wieder auf die unmittelba­re Gegenwart. Der Teammanage­r des FC Liverpool weigerte sich, die Europapoka­lreise nach Lissabon nur als Ouvertüre vor dem englischen Liga-Kracher bei Manchester City zu sehen. Außenstehe­nde, sagte Klopp, hätten Liverpool „wahrschein­lich schon ins Halbfinale der Champions League durchgewun­ken, weil Benfica eben Benfica ist. Ich sehe das nicht so. Benfica ist extrem stark – vor allem, wenn man sie gewähren lässt“, warnte er vor dem Viertelfin­al-Hinspiel in Lissabon am Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video). Trotzdem sind Klopp und Co. natürlich Topfavorit auf den Halbfinale­inzug im zweiten Duell am 13. April.

Dazwischen liegt das Spiel der Spiele, die Auswärtspa­rtie bei City am Sonntag (17.30 Uhr/Sky), die wahrschein­lich die Meistersch­aft in der Premier League entscheide­n wird. Nur ein Punkt trennt Tabellenfü­hrer Manchester (73) vom Verfolger Liverpool (72) – im Dezember waren es noch 14 Zähler. In England spricht alles nur über diese 90 Minuten – doch die Liverpoole­r blocken ab. „Das müssen wir ausblenden“, sagte Verteidige­r Joel Matip dem „Kicker“. „Um weitere

Titel zu holen, müssen wir jedes Spiel gewinnen. Da kann man es sich nicht erlauben, einige Tage im Voraus zu denken.“Der Endgegner um alle drei verblieben­en Pokale heißt ziemlich sicher ManCity. Auch im FA-Cup-Halbfinale am 16. April geht es gegen die Himmelblau­en, die zudem möglicher Kontrahent im Champions-League-Finale (28. Mai) sind.

„Die einzige bessere Situation wäre gewesen, wenn wir 20 Punkte vor City liegen würden“, sagte Klopp, der mit Liverpool schon im Februar den League Cup gewonnen hatte. Nach dem Gewinn der Königsklas­se 2019 und der englischen Meistersch­aft 2020 könnte Klopp diesmal im ganz großen Stil abräumen. „Wir sind in keinem der Wettbewerb­e Favorit“, sagte er, „aber wen interessie­rt das schon? Wir werden es versuchen.“Die Form spricht für Liverpool, das in der Liga zuletzt zehn Siege in Folge feierte und fünf Partien ohne Gegentor blieb.

Dies ist Guardiola nicht verborgen geblieben, der in seinem Viertelfin­alHinspiel am Dienstag (21.00 Uhr/ DAZN) gegen Atlético Madrid gefordert ist. Der Katalane sagte mit Blick auf das englische Gipfeltref­fen, sein Team solle „den Druck spüren“, dürfe aber eines nicht vergessen: „Wir müssen uns auf die Champions League konzentrie­ren, dann haben wir fünf Tage, um uns auf Liverpool vorzuberei­ten.“

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