Bald kommt der Saugstaubhörer
Die Welt der Staubsauger und Laubsaug-Bläser ist permanent im Umbruch. Weil das Staubsaugen inzwischen vielen Verbrauchern wie die allerniederste Form allen Seins vorkommt, schwirren Saugroboter durch unsere Wohnungen. Kaum mehr ein Gerät, das nicht mit Akku betrieben wäre. Denn die kabelgebundene Hausarbeit widerspricht fundamental unserer Sehnsucht nach Freiheit. Das Kabel jedoch kann verheddern, verknoten und im schlimmsten Fall Stolperfallen schaffen, in die zu tappen es tunlichst zu vermeiden gilt.
In Großbritannien kommt nun ein neuer Sauger auf den Markt, der ebenfalls per Akku betrieben wird. Sein Sinn und Zweck ist das Aufsagen und Reinigen der Umgebungsluft, bevor der Mensch, der dieses Gerät wie einen Kopfhörer mit zwei Bügeln auf dem Haupt trägt (Musik auf die Ohren inklusive), einen tiefen Atemzug nimmt. Gemäß des Herstellers, der ab Herbst mit dem Saugstaubhörer Staub auf dem Markt der Kuriositäten aufwirbeln möchte, sind dann Viren und Schadstoffe wie Stickoxide passé. Der Nutzer betrete mit dem Dingsbums auf der Birne eine wundersam beschallte Welt reiner Frischluft.
Bisweilen spricht man als Metapher für Wunderlichkeit davon, dass jemand „Luft zieht“, was nichts anderes bedeuten soll, dass eine oder einer nicht ganz dicht sei. Loriot hat seinerzeit bereits alles Maßgebliche zum Thema Staubsaugen in Verbindung mit Wunderlichkeit abgehandelt. Darum enden wir an dieser Stelle mit dem unsterblichen Satz: „Es bläst und saugt der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann.“(nyf)