Der Deutsche Ethikrat
Der Deutsche Ethikrat beschäftigt sich mit den großen Fragen des Lebens. Mit seinen Stellungnahmen und Empfehlungen gibt er
Die Mitglieder des Ethikrates werden vom Präsidenten des Deutschen Bundestags ernannt. Das unabhängige Sachverständigengremium hat sich am 11. April 2008 auf der Grundlage des Ethikrat-Gesetzes konstituiert und die Nachfolge des im Jahr 2001 von der Bundesregierung eingerichteten Nationalen Ethikrats angetreten. Das Gremium hat umfangreiche Stellungnahmen erarbeitet, unter anderem zu den Themen Gendiagnostik und Big Data.
Der Ethikrat besteht aus insgesamt 26 Mitgliedern, die naturwissenschaftliche, medizinische, theologische, philosophische, ethische, soziale, ökonomische und rechtliche Belange repräsentieren. Neben Wissenschaftlern gehören ihm auch Personen an, die in besonderer Weise mit ethischen Fragen vertraut sind. (sz)
Ethik-Professor Lütge hinterfragt unterdessen die Unabhängigkeit des Ethikrats. „Man hatte schon Mitte 2020 Daten, die zeigten, dass der erste Lockdown nicht die gewünschte Wirkung hatte“, sagt Lütge. Das habe auch der Vergleich mit anderen Ländern ergeben. Der Ethikrat, so Lütge, hätte es damals also schon wissen können.
Stattdessen habe das Gremium stets die von der Politik beschlossenen Maßnahmen unterstützt. Seine Aufgabe wäre es gewesen, so Lütges Auffassung, die politischen Entscheidungen auf ihre Wirkung hin zu hinterfragen und die gesellschaftlichen Schäden dem Nutzen gegenüber zu stellen. „Genau das, was der Ethikrat jetzt in seiner Analyse macht, hätte schon 2020 passieren müssen“, so die Kritik von Ethik-Professor Lütge.