Ökostrom-Tarife sind oftmals „mangelhaft“
(dpa) - Elektrizität aus Wind, Wasser, Sonne oder Biogas: Die Zeitschrift „Öko-Test“(Ausgabe 04/22) hat 78 Ökostrom-Tarife überprüft. Wichtigstes Ergebnis: Wegen der aktuellen politischen Lage herrscht Chaos am Strommarkt, die Preise sind durch die Decke gegangen. Viele Tarife, die jahrelang als Topprodukte galten, könne man im Moment gar nicht kaufen. Dennoch schnitten 14 Tarife mit „sehr gut“und vier mit „gut“ab. Diese seien dazu geeignet, zum zusätzlichen Ausbau der erneuerbaren Energien beizutragen.
Dazu zählen zum Beispiel die mit Bestnote bewerteten ÖkostromProdukte von Naturstrom (naturstrom – Der Ausgezeichnete), der Bürgerinitiative Umweltschutz (Ökostrompool-Naturstrom), von Prokon (Prokon Windstrom 12) oder grün.power (grün.power light). 42 Tarife wurden im Test jedoch mit „mangelhaft“bewertet.
Empfehlenswert seien Produkte, wenn die Aufpreise, die in den Ausbau Erneuerbarer-EnergienAnlagen gesteckt werden, für Kunden auf den Anbieter-Websites nachvollziehbar dargestellt würden. Beim Produkt der Fair Trade Power Deutschland GmbH (Fair, „sehr gut“) könnten Verbraucher die Aufpreishöhe sogar selbst bestimmen, schreibt „Öko-Test“. Der Energiewende zuträglich seien Tarife, die auf Stromabnahmeverträgen mit neu errichteten grünen Kraftwerken laut PPA (Power Purchase Agreement) basierten.
Weil der Strommarkt sehr unruhig ist, könnten sich die Preise laut „Öko-Test“jederzeit ändern oder Tarife von den Anbietern pausiert werden. Zum Testzeitraum ermittelte das Magazin bei Kilowattstunde (kWh, unter 30 bis zu über 50 Cent) und jährlichen Grundpreisen (rund 70 bis 342 Euro) je nach Anbieter große Preisspannen.