Quartierstreff ist ein großer Wunsch
Beim Quartiersrundgang im Hirschbach ging’s vom Interkulturellen Garten bis zum Stadtoval
- Quartiersrundgang Teil zwei: Nach dem Galgenberg haben Aalens OB Frederick Brütting und Vertreter der Verwaltung diesmal im Hirschbach vorbeigeschaut. Gut 60 Bürgerinnen und Bürger waren dabei. Die hatten Fragen, Anmerkungen und Tipps mitgebracht. Am 14. März war Brütting zu Gast beim Hirschbachclub gewesen und hatte dort die Kostenprobleme mit dem Kombibad bekannt gegeben. Das Bad war dann beim Spaziergang durchs untere Hirschbachtal auch ein zentrales Thema.
Los ging’s bei diesem von Christoph Rohlik (Hirschbachclub) moderierten Rundgang im Interkulturellen Garten. Der war seinerzeit ein echtes Pionierprojekt im Land. Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und Religionen bewirtschaften hier ihr „Gärtle“. Beim interkulturellen Erntedankfest, so Brütting, habe sich der Garten „von seiner besten Seite präsentiert“. Im Garten wies ein Anwohner darauf hin, dass die alten Gewächshäuser der ehemaligen Gärtnerei nicht eben ein schöner Anblick seien. Hier sollte man etwas tun.
Die nächste Station bot einen guten Blick über die Baustelle fürs künftige Bad. Man war, so Brütting, nach dem Ausschreibungsergebnis zunächst „ziemlich ratlos“. Denn da wurde klar, dass das größte Bauprojekt seit Jahren mindestens 53 Millionen Euro kosten wird, sich der Rohbau um 40 Prozent verteuert und ein Bieter ausgestiegen ist. Acht Millionen, erinnerte Brütting, seien als Kostenpuffer eingeplant. Aus dem Projekt jetzt auszusteigen „wäre sehr teuer“. Zudem sieht er die momentane Krise auch als Chance, das Bad statt mit Gas mit erneuerbarer Energie zu beheizen. Auch wenn das eventuell teurer werde – angesichts dieses riesigen Bauprojekts und dem Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2035 sollte man hier mit gutem Beispiel vorangehen.
Der nächste Halt war beim Hirschbachhaus und der psychiatrischen Einrichtung. Zusammen mit der Waldorfschule und dem neuen
Kindergarten würden hier die Bürger ein gutes Für- und Miteinander leben, so Rohlik: „Hier gibt es jede Menge soziale Aufgaben, denen wir uns stellen und wir stellen uns ihnen gerne.“Brütting sagte bei dieser Gelegenheit, dass der Hirschbach ein Beispiel dafür sei, wie ein Quartier mit unterschiedlichen Nutzungsfunktionen funktioniere. Er kann sich eine Art Leitfaden vorstellen, um den Bürgern aufzuzeigen, wie sie ihre Häuser gestalten können, damit sie sich gut ins Quartier einfügen.
Wolfgang Lohner (Caritas) stellte kurz die neuen Gebäude der Obdachlosenhilfe vor, eventuell soll es im Juni einen Tag der offenen Tür geben. Roman Wirz war der erste, der auf dem Stadtoval-Areal aktiv wurde und im ehemaligen Lokschuppen mehrere Branchen unterbrachte. Die Investition und die Kombination aus Alt und Neu waren richtig, so sein Fazit.
Der Spielplatz an der Düsseldorfer Straße bleibt auf jeden Fall erhalten, versicherte Brütting. Einen größeren Wunsch hat Rohlik für die Hirschbach-Bewohner: einen Quartierstreff als Anlaufstelle. Den kann sich Brütting beispielsweise in einem der alten Häuser am Stadtwerke-Areal (ehemals Gaskessel) vorstellen. Die alten Gebäude, so der Wunsch des OB, sollten erhalten bleiben.