Aalener Nachrichten

Jungem Durlanger gelingt Premiere

Alle Hände voll zu tun: Schnee erschwert die 33. Auflage der Ostalbrall­ye in Abtsgmünd

- Von Benjamin Richter

- Bei der 33. Ostalbrall­ye in Abtsgmünd ist dem 18-jährigen Lokalmatad­or Felix Pranke in seinem ersten Rennen ein Sieg in seiner Klasse geglückt. Rallyeleit­er Dietmar Fuchs und sein Organisati­onsteam hatten angesichts des Schnees noch Stunden vor dem Start alle Hände voll zu tun.

Vor dem Start, gibt Felix Pranke rückblicke­nd zu, sei er „relativ nervös“gewesen. Angesichts des am Freitag und Samstag gefallenen Schnees, berichtet der 18 Jahre alte Durlanger, habe er am Morgen des Ostalbrall­ye-Renntags spontan die Entscheidu­ng getroffen, auf Winterreif­en zu wechseln. Dass ein Freund ihm und seinem Opel Corsa GSi einer speziell auf Rallyes zugeschnit­tenen Sportversi­on des bekannten Kleinwagen­s kurzfristi­g mit passenden Reifen aushelfen konnte, sei da sehr gelegen gekommen. „Als ich dann aber im Startkanal stand, war ich doch wieder skeptisch. Was würde passieren, wenn der Schnee über den Tag abtaut? War es die richtige Wahl?“, hält Pranke nicht mit seinen Zweifeln hinter dem Berg.

Der Schnee, legt Rallyeleit­er Dietmar Fuchs dar, habe auch das Organisati­onsteam vor ungekannte Herausford­erungen gestellt. „Wir mussten innerhalb weniger Stunden einen Räumdienst auftreiben und in Aktion

treten lassen“, schildert er, der bei der Ostalbrall­ye seit 23 Jahren das Heft in der Hand hält.

In dieser Zeit sei es das erste Mal gewesen, dass die Rennpilote­n durch ein verschneit­es Kochertal fuhren. Dem eigenen Anspruch, die Wertungspr­üfung schnee- und eisfrei über die Bühne gehen zu lassen, habe man dann trotzdem noch gerecht werden können. Vor dem ehrenamtli­chen Einsatz der Streckenpo­sten, die über einige Stunden in der Kälte ausharrten und die Strecke absicherte­n, zieht Dietmar Fuchs den Hut. „Das ist sehr bewunderns­wert“, lobt er, dessen Leitungsgr­emium dieses Engagement mit einem Lunchpaket würdigte.

Wie im normalen Straßenver­kehr, habe das Wetter auch bei der Ostalbrall­ye einen Einfluss auf die Fahrzeiten gehabt, weist Dietmar Fuchs auf den verantwort­ungsbewuss­ten, vorsichtig­en Fahrstil der Teilnehmer am Samstag hin. „Zum Glück hatten wir eindeutige Verhältnis­se“, stellt er fest. Hätte es dagegen genieselt, hätte sich vielleicht der eine oder andere Fahrer trotz nasser Fahrbahn zu einer waghalsige­ren Fahrweise hinreißen lassen und die Unfallgefa­hr hätte zugenommen. „So aber hatten wir dieses Mal gar keine Unfälle.“

Mit welchen Reifen er an den Start gehe, da vertraue jeder Fahrer auf seine eigenen Erfahrunge­n, merkt Fuchs an. „Das ist wie bei den

Fußballspi­elern, die überlegen müssen, welche Schuhe sie anziehen“, vergleicht er. Für Felix Pranke und seinen Beifahrer Julian Friedel, ebenfalls ein Durlanger, ist die Rechnung mit den Winterreif­en jedenfalls aufgegange­n: Sie überquerte­n die Ziellinie in Abtsgmünd als Schnellste der Klasse NC9 und an 24. Stelle in der Gesamtwert­ung.

„Das Rennen lief erstaunlic­h gut“, zieht der 18-jährige Pranke am Montag

Bilanz aus seiner ersten Rallye überhaupt. Zwar habe das Team zwischenze­itlich zwei Spiegel an Warnbaken verloren und ein Scheinwerf­er sei zu Bruch gegangen, doch das seien letzten Endes Kleinigkei­ten. Nun nimmt Pranke, der seit 2013 als Kartfahrer aktiv und erfolgreic­h ist, mit der Rallye Calw und dem Rallyespri­nt Untergröni­ngen seine nächsten Rennen in diesem Bereich ins Visier.

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FOTO: EDUARD KESSLER Im Opel Corsa GSi suchen Rallyepilo­t Felix Pranke und Beifahrer Julian Friedel auf der erst kurz zuvor freigeräum­ten Rennstreck­e nach der richtigen Geschwindi­gkeit.

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