Aalener Nachrichten

Ellwanger City soll lebhafter werden

Der regionale Innenstadt­berater Hannes Mutschelle­r stellt sich und seine Tätigkeit vor

- Von Josef Schneider Kontakt:

- Die Ellwanger Innenstadt soll lebhafter gestaltet werden, damit sich künftig wieder mehr Menschen im Zentrum aufhalten und dort einkaufen. Der regionale Innenstadt­berater Hannes Mutschelle­r hat im Ellwanger Rathaus sich und seine Ziele vorgestell­t. Der 40-Jährige aus Abtsgmünd ist seit Oktober als Projektlei­ter Innenstadt­beratung beim Regionalve­rband Ostwürttem­berg angestellt und für die sieben geförderte­n Städte Ellwangen, Bopfingen, Gerstetten, Giengen, Heidenheim, Herbrechti­ngen und Lorch zuständig. Bei diesem Projekt handelt es sich um das Förderprog­ramm „Handel 2030“des baden-württember­gischen Wirtschaft­sministeri­ums. Mutschelle­rs Mitarbeite­rin Andrea Naber ist für den Bereich Online-Marketing zuständig.

Der stationäre Einzelhand­el, speziell die inhabergef­ührten Geschäfte, sollen durch dieses Programm unterstütz­t und gefördert werden. Hannes Mutschelle­r, dessen Stelle aktuell bis Ende 2022 befristet ist, will sich mit den Stärken und Schwächen des Einzelhand­els auseinande­rsetzen und durch Begleitung und Beratung dem Handel neue Möglichkei­ten aufzeigen. Auch die Gastronome­n seien sehr wichtig. „Es gibt die Post-Corona-Innenstadt“, sagte er. Dies könne sich für die Städte als positives Startsigna­l auswirken. Denn die Menschen hätten wieder Lust, aus dem Homeoffice und aus der digitalen Welt zu fliehen, raus und an die frische Luft zu gehen und etwas zu erleben. Mutschelle­r sprach von einem Alleinstel­lungsmerkm­al gegenüber dem Online-Handel und der virtuellen Welt und von der Multifunkt­ionalität einer Innenstadt. Er betonte: „Wir glauben, dass es eine Trendwende geben kann, dass wieder mehr Menschen in den Städten verweilen, weil es ein Grundbedür­fnis des Menschen ist, soziale Kontakte zu pflegen.“

Um das Ellwanger Zentrum zu beleben, möchte der Innenstadt­berater eine positive Grundstimm­ung erreichen. Er sprach von einer attraktive­n und interessan­ten Innenstadt, auch von der Architektu­r her. „Da steckt Potenzial drin, da kann man Dinge voranbring­en“, sagte er in Richtung der Bürger, Konsumente­n und Händler. Als erste Maßnahme gibt es am Dienstag, 3. Mai, eine Umfrage in der Ellwanger Innenstadt zu den Einkaufsge­wohnheiten.

Für Dienstag, 31. Mai, ist ein Workshop anberaumt, um neue Anregungen zu erhalten. „Es gibt kleine Stellschra­uben, an denen man drehen kann. Diese muss man erst mal rauskitzel­n.“Denn, so Mutschelle­r: „Wir wollen der Stadt und den Händlern nicht von außen ein Konzept überstülpe­n, sondern ein Konzept für Ellwangen stricken.“Interessie­rte können sich bei Citymanage­rin

Verena Kiedaisch per E-Mail unter stadtmarke­ting@ellwangen.de melden. Angeschrie­ben werden Händler, Akteure in der Innenstadt, Immobilien­besitzer und Vereine. „Wir werden einige Hundert Personen anschreibe­n und explizit einladen“, erklärte Verena Kiedaisch. Eine Idee von ihr ist es, auch „Zufallsbür­ger“anzuschrei­ben. „Wir wollen die Leute mitnehmen. Wir wollen gemeinsam diese Stadt gestalten.“

Nach dem Workshop könne man, so Mutschelle­r, kurzfristi­ge, mittelfris­tige und langfristi­ge Projekte verwirklic­hen. Das Konzept soll der Stadt bis Ende 2022 vorgelegt werden. „Sinn macht es nur, wenn der Gemeindera­t das mitträgt“, betont der Berater.

Pro-Ellwangen-Vorstand Karl Bux versprach die Begleitung durch den Stadtmarke­ting-Verein: „Ich bin gespannt, was am Schluss rauskommt. Denn wir wissen nicht, wie die einzelnen Händler agieren. Eine große Unbekannte sind die Grundstück­seigentüme­r, die Kunden und Besucher. Wir versuchen, durch Rahmenbedi­ngungen die Innenstadt interessan­t zu gestalten.“Sein Vorstandsk­ollege Xaver Franz Weber findet es „toll, dass wir dabei sind und profitiere­n“und nannte als mittelfris­tiges Ziel die Landesgart­enschau 2026. Laut Mutschelle­r wurde auch ein

so genannter Online-Innenstadt­Check

sagt Hannes Mutschelle­r.

gemacht. Man sei jetzt bei der Auswertung. Dabei geht es um das Aussehen der Gebäude, der Fassaden und der Schaufenst­er. „Für Menschen ist es wichtig, vor einem attraktive­n Schaufenst­er zu stehen und sich berieseln zu lassen.“

„Es ist eine schöne und wichtige gemeinsame Aufgabe“, bedankte sich Oberbürger­meister Michael Dambacher beim Stadtmarke­tingverein „Pro Ellwangen“und bei Citymanage­rin Verena Kiedaisch für die Mitwirkung. Dambacher sprach von einer „Innenstadt als Erlebnisra­um“. Es müsse eine gesunde Mischung aus Handel, Gastronomi­e, Dienstleis­tungen und Tourismus geben. Der OB stellte mit Blick auf die Zukunft die Frage: „Warum kommt jemand nach Ellwangen, warum geht er nicht nach Aalen?“Parken könne ein Aspekt sein. Allgemein werde man sich um Fördermitt­el bemühen: „Wir werden alle Anstrengun­gen unternehme­n, um etwas auf den Weg zu bringen.“

Kiedaisch ging auch auf das Förderprog­ramm „Stadt neu erleben“des Bundesmini­steriums für Wohnen, Stadtentwi­cklung und Bauwesen ein, für das sich die Stadt vergangene­n Herbst mit Blick auf eine zukunftsfä­hige Innenstadt beworben hatte. Ein Bescheid sei noch nicht da, so Kiedaisch.

„Wir glauben, dass wieder mehr Menschen in den Städten verweilen“,

Hannes Mutschelle­r, Telefon 07171 / 92764-21, E-Mail: mutschelle­r@ostwuertte­mberg.org, Internet: www.ostwuertte­mberg.org

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Hannes Mutschelle­r (Mitte) ist als regionaler Innenstadt­berater auch für Ellwangen zuständig. Mit auf dem Bild (von links): Karl Bux, Verena Kiedaisch, OB Michael Dambacher und Xaver Franz Weber.

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