Ellwanger City soll lebhafter werden
Der regionale Innenstadtberater Hannes Mutscheller stellt sich und seine Tätigkeit vor
- Die Ellwanger Innenstadt soll lebhafter gestaltet werden, damit sich künftig wieder mehr Menschen im Zentrum aufhalten und dort einkaufen. Der regionale Innenstadtberater Hannes Mutscheller hat im Ellwanger Rathaus sich und seine Ziele vorgestellt. Der 40-Jährige aus Abtsgmünd ist seit Oktober als Projektleiter Innenstadtberatung beim Regionalverband Ostwürttemberg angestellt und für die sieben geförderten Städte Ellwangen, Bopfingen, Gerstetten, Giengen, Heidenheim, Herbrechtingen und Lorch zuständig. Bei diesem Projekt handelt es sich um das Förderprogramm „Handel 2030“des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums. Mutschellers Mitarbeiterin Andrea Naber ist für den Bereich Online-Marketing zuständig.
Der stationäre Einzelhandel, speziell die inhabergeführten Geschäfte, sollen durch dieses Programm unterstützt und gefördert werden. Hannes Mutscheller, dessen Stelle aktuell bis Ende 2022 befristet ist, will sich mit den Stärken und Schwächen des Einzelhandels auseinandersetzen und durch Begleitung und Beratung dem Handel neue Möglichkeiten aufzeigen. Auch die Gastronomen seien sehr wichtig. „Es gibt die Post-Corona-Innenstadt“, sagte er. Dies könne sich für die Städte als positives Startsignal auswirken. Denn die Menschen hätten wieder Lust, aus dem Homeoffice und aus der digitalen Welt zu fliehen, raus und an die frische Luft zu gehen und etwas zu erleben. Mutscheller sprach von einem Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Online-Handel und der virtuellen Welt und von der Multifunktionalität einer Innenstadt. Er betonte: „Wir glauben, dass es eine Trendwende geben kann, dass wieder mehr Menschen in den Städten verweilen, weil es ein Grundbedürfnis des Menschen ist, soziale Kontakte zu pflegen.“
Um das Ellwanger Zentrum zu beleben, möchte der Innenstadtberater eine positive Grundstimmung erreichen. Er sprach von einer attraktiven und interessanten Innenstadt, auch von der Architektur her. „Da steckt Potenzial drin, da kann man Dinge voranbringen“, sagte er in Richtung der Bürger, Konsumenten und Händler. Als erste Maßnahme gibt es am Dienstag, 3. Mai, eine Umfrage in der Ellwanger Innenstadt zu den Einkaufsgewohnheiten.
Für Dienstag, 31. Mai, ist ein Workshop anberaumt, um neue Anregungen zu erhalten. „Es gibt kleine Stellschrauben, an denen man drehen kann. Diese muss man erst mal rauskitzeln.“Denn, so Mutscheller: „Wir wollen der Stadt und den Händlern nicht von außen ein Konzept überstülpen, sondern ein Konzept für Ellwangen stricken.“Interessierte können sich bei Citymanagerin
Verena Kiedaisch per E-Mail unter stadtmarketing@ellwangen.de melden. Angeschrieben werden Händler, Akteure in der Innenstadt, Immobilienbesitzer und Vereine. „Wir werden einige Hundert Personen anschreiben und explizit einladen“, erklärte Verena Kiedaisch. Eine Idee von ihr ist es, auch „Zufallsbürger“anzuschreiben. „Wir wollen die Leute mitnehmen. Wir wollen gemeinsam diese Stadt gestalten.“
Nach dem Workshop könne man, so Mutscheller, kurzfristige, mittelfristige und langfristige Projekte verwirklichen. Das Konzept soll der Stadt bis Ende 2022 vorgelegt werden. „Sinn macht es nur, wenn der Gemeinderat das mitträgt“, betont der Berater.
Pro-Ellwangen-Vorstand Karl Bux versprach die Begleitung durch den Stadtmarketing-Verein: „Ich bin gespannt, was am Schluss rauskommt. Denn wir wissen nicht, wie die einzelnen Händler agieren. Eine große Unbekannte sind die Grundstückseigentümer, die Kunden und Besucher. Wir versuchen, durch Rahmenbedingungen die Innenstadt interessant zu gestalten.“Sein Vorstandskollege Xaver Franz Weber findet es „toll, dass wir dabei sind und profitieren“und nannte als mittelfristiges Ziel die Landesgartenschau 2026. Laut Mutscheller wurde auch ein
so genannter Online-InnenstadtCheck
sagt Hannes Mutscheller.
gemacht. Man sei jetzt bei der Auswertung. Dabei geht es um das Aussehen der Gebäude, der Fassaden und der Schaufenster. „Für Menschen ist es wichtig, vor einem attraktiven Schaufenster zu stehen und sich berieseln zu lassen.“
„Es ist eine schöne und wichtige gemeinsame Aufgabe“, bedankte sich Oberbürgermeister Michael Dambacher beim Stadtmarketingverein „Pro Ellwangen“und bei Citymanagerin Verena Kiedaisch für die Mitwirkung. Dambacher sprach von einer „Innenstadt als Erlebnisraum“. Es müsse eine gesunde Mischung aus Handel, Gastronomie, Dienstleistungen und Tourismus geben. Der OB stellte mit Blick auf die Zukunft die Frage: „Warum kommt jemand nach Ellwangen, warum geht er nicht nach Aalen?“Parken könne ein Aspekt sein. Allgemein werde man sich um Fördermittel bemühen: „Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um etwas auf den Weg zu bringen.“
Kiedaisch ging auch auf das Förderprogramm „Stadt neu erleben“des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ein, für das sich die Stadt vergangenen Herbst mit Blick auf eine zukunftsfähige Innenstadt beworben hatte. Ein Bescheid sei noch nicht da, so Kiedaisch.
„Wir glauben, dass wieder mehr Menschen in den Städten verweilen“,
Hannes Mutscheller, Telefon 07171 / 92764-21, E-Mail: mutscheller@ostwuerttemberg.org, Internet: www.ostwuerttemberg.org