Ipfmess’ endet traditionell
„Ipf- und Jagst-Zeitung“lädt zum Pressefrühschoppen ein – Vorläufige Bilanz ist positiv
- Nach zwei Jahren Corona-Pause ist die Ipfmesse in Bopfingen eine der Anlaufstellen für die Menschen aus der Region und weit darüber hinaus gewesen. Vor allem das vergangene Wochenende hat gezeigt, wie sehr das größte Volksfest der Region gefehlt hat. Voll, voller, Ipfmess’. Zeit, eine vorläufige Bilanz zu ziehen.
Am Festzelt zum Senz war am Samstagabend irgendwann Einlassstopp – zu viele Besucher. Die Sicherheitsmitarbeiter waren damit beschäftigt, diejenigen, die noch schnell über den Zaun einsteigen wollten, auszusortieren. Starke Nerven waren da gefragt, denn Diskussionsgrundlagen gab es viele. „So voll wie Freitag und Samstag hab ich das hier noch nie erlebt“, sagt Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler am Dienstagvormittag beim traditionellen Pressefrühschoppen der „Ipfund Jagst-Zeitung“, „Regio TV“sowie „Radio 7“.
Man habe den Hunger auf die Ipfmess’ deutlich gespürt, so Bühler weiter. Und dennoch: Gravierendes sei nicht passiert. „Natürlich ist jede Auseinandersetzung zu viel. Aber klar ist auch, dass es hie und da mal etwas gibt.“Alles in allem aber sei es ein friedliches Volksfest gewesen. Und er nimmt noch ein großes Wort in den Mund: „Rekordverdächtig.“
Bis zu 300 000 Besucherinnen und Besucher könnten es am Ende des Tages gewesen sein. Damit gerechnet habe er nicht. Es sei nicht klar gewesen, ob sich die Leute trauen. „Aber die Menschen wollen ihre Freiheit leben“, sagt der Bürgermeister.
Beim Bier tippt Bühler auf eine „Top-Ipfmesse“. Generell sei der Trend, was Besucherzahlen und Umsätze angehe, seit 2011 gestiegen. Dass dieses Jahr ein gutes Jahr auch endlich wieder für die Schausteller gewesen ist, bestätigt Georg Löwenthal, der ebenfalls mit einem Stand vertreten war. Schon im Frühjahr sei es gut angelaufen, meint er. Doch von der Ipfmesse sei er überwältigt gewesen.
Rund 30 Prozent mehr Umsatz werden die Schausteller gemacht haben, schätzt er. Doch auch das habe seinen Preis. „Kapazitätsgrenze an den Ständen“, sagt er. Fügt aber mit einem Augenzwinkern an: „Denen ist das Lachen nicht mehr aus dem Gesicht gewichen.“
Wer auch immer ein Lachen im Gesicht hat, trotz all des Stresses und der Hektik, ist Martina Senz. Viel geschlafen habe sie die vergangenen Tage nicht. Angemerkt hat es der Festzeltwirtin am Ende aber keiner. „Immer positiv bleiben“, sagt sie lächelnd, sowohl aktuell als auch mit Blick auf die vergangenen zweieinhalb Jahre.
Auch im Zelt habe es keine größeren Vorkommnisse gegeben. „Es war so viel Euphorie. Sogar Bedienungen, die eigentlich selbst noch privat auf die Ipfmesse gehen wollten, sind doch wieder zum Arbeiten gekommen“, sagt sie. Vollste Zufriedenheit also. In allen Bereichen. „Man hat gemerkt, dass man doch wieder ganz schnell zusammenwachsen kann“, sagt die Festzeltwirtin. Was alles zusammenwachsen kann, zeigt auf der Bühne beim Pressefrühschoppen dann auch Florian Zimmer: beispielsweise die Enden zweier Seile. Der Magier und Illusionist, der seit Kurzem mit seinem eigenen Magietheater in Neu-Ulm an den Start gegangen ist, hat den Besuchern der Veranstaltung im wahrsten Sinne noch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Bei den Ipfmessgängern war allerdings das schon gar nicht mehr nötig.