Ist Herrchen am Smartphone, wird Fiffi melancholisch
Über die spezielle Beziehung zwischen Hund und Mensch ist viel geschrieben worden. Mit dem, was Menschen glauben, über ihre Vierbeiner zu wissen, lassen sich ganze Bibliotheken füllen. Umgekehrt ist das schwieriger, weil Hunde dazu neigen, schweigsam zu ertragen, als deutlich zu sagen, was los ist. Die „Bild“-Zeitung hat eine Hundepsychologin zu Rate gezogen, um herauszufinden, was Fiffi im Zusammenleben mit Frauchen oder Herrchen besonders stört.
Demnach macht es den Hund direktgehend kirre, wenn dieser in Babysprache
angesprochen wird. Das verwirre das Tier und wecke in ihm die Sorge, mit dem Hundehalter stimme etwas nicht. Der bayerische Kabarettist Gerhard Polt hat das trefflich thematisiert. In einer seiner Nummern hebt er die Sinnlosigkeit des gerne verwendeten Satzes „Ja wo isser denn?“hervor. Dies zu einem Hund zu sagen, der direkt vor einem steht, sage viel über den Menschen aus. Und wenig über den Hund.
Daher zurück zum AufklärungsArtikel der „Bild“. Dort steht nämlich weiters zu lesen, dass es der Mensch-Hund-Bindung schadet, wenn beim Gassigehen ständig aufs Handy geglotzt wird. Hunde merkten, wenn ihre Bezugsperson abgelenkt sei, was üble Folgen habe: „Er hört nicht mehr, macht, was er will. Zum Beispiel Leute anspringen, am Müll schnuppern“, wird die Hundepsychologin zitiert. In der Überschrift des Artikels steht gar zu lesen, dass der Hund davon depressiv wird. Das stützt den Eindruck, der sich bei so manchem Gassigeher aufdrängt: So mancher Hund wäre ohne Mensch besser dran. (nyf)